Ja, es ist schlimm, was heute vor zehn Jahren in Amerika passiert ist.
Ja, jeder der 3000 Toten ist einer zu viel.
Ja, es ist eine Tragödie für jede einzelne betroffene Familie.
Nicht weniger. Aber auch nicht mehr!
Es ist kein Grund, in Panik zu verfallen.
Es ist kein Grund, im Namen des (angeblichen) Antiterrorkampfes die Menschenrechte zu vergessen (Guantanamo!) und die demokratischen Freiheitsrechte massiv zu beschneiden.
Und es ist kein Grund, ein riesiges Medienspektakel zum 10. Jahrestag zu inszenieren!
Ganz ehrlich: Ich kann es nicht mehr hören und sehen! Seit Tagen gibt es kaum noch ein anders Thema! Dabei gibt es sehr wohl noch viel anderes Leid auf der Welt, unermesslich größeres zumal!
Im somalischen Bürgerkrieg sind z.B. bisher mehr als 2 Millionen Menschen umgekommen, im Kongo sind es seit 1998 über fünf Millionen! Bei dem schweren Erdbeben in Haiti im Januar 2010 starben 300.000 Menschen, 10.000 waren es bei Tsunami und Erdbeben vor sechs Monaten in Japan (alle Zahlen: Unicef). Jeder einzelne dieser Toten war ebenfalls ein Mensch, ein Opfer, ein Unschuldiger. Aber scheinbar sind Amerikaner besonders wertvoll und ihr Tod schlimmer als andere. Schließlich gibt es für all die anderen keine solche Aufmerksamkeit, keine Initiativen und Gesetze, die sie in Zukunft vor vergleichbarem Leid schützen würden, keine gigantischen Trauer-und-Erinnerungs-Shows. Zumal all das niemandem hilft und erst recht niemanden wieder lebendig macht.
Der 9/11-Hype hat mich bereits 2001 gestört, weil ich den Aufschrei nicht verstehen konnte. Die USA entwickeln und exportieren Waffen im großen Stil und setzen sie auch oft und gern auf der ganzen Welt ein. Wie viele Menschen sie dabei töten, ist ihnen scheinbar egal. Aber wehe, es trifft sie selber, dann ist das Geschrei groß. Haben sie denn wirklich geglaubt, es gäbe "saubere Kriege", bei denen sie nur aus der Luft tödliche Geschosse abwerfen könnten, ohne sich dabei die Hände schmutzig zu machen? Und ohne dass es den anderen irgendwann mal zu viel wird mit diesem Einmischen und diesem Aufführen als selbsternannte Weltpolizei? Die Hoffnung, dass die Amerikaner seitdem etwas umsichtiger in der Welt agieren und nicht gleich alles zusammenschießen, was ihnen nicht in den Kram passt, hat sich leider schnell zerschlagen, wie man aktuell sehen kann. Sie führen nach wie vor zig Kriege, testen ihre neuesten Waffenentwicklungen, brechen Menschen- und Völkerrechte - und halten sich dabei immer noch für eine demokratische Friedensmacht. Und alle machen mit.
Da kann ich nur aus vollstem Herzen Herbert Grönemeyer zustimmen: "Ach Amerika, prügel dich, wenn du dich unbedingt prügeln musst, in deinem eignen Land! Oder schießt euch gemeinsam auf den Mond. Prügelt euch dort oben, der ist unbewohnt!"
4 Kommentare:
Hallo Regina, das hast du gut geschrieben. Genauso ist und agiert die amerikanische Regierung. Ich glaube das Bin Laden nur der Sündenbock ist und noch ganz andere mit viel Geld dahinterstecken die versuchen die Regierungen wie Marionetten zu benutzen zu ihren Zwecken, die die Länder ausbeuten. Kriege werden angezettelt und geführt um die ja so tolle Demokratie die hier schon lange keine echte mehr ist überall hinzubringen unseren Lebensstil denen aufdrücken. Die reichen werden da immer reicher und die Armen immer ärmer. Der 11/9 war gewollt um den Krieg im Irak und Afganistan beginnen zu können. Das alles macht soo wütend. Lies mal dazu über die Bilderberger, Illuminati, Bohemian Groove u.s.w.
Das es einmal eine Welmacht den Antichristen geben wird steht auch schon in der Bibel. Aber eine Waffe haben wir auch .... das Gebet.
LG Elisabeth
Ich stimm dir zu, Regina. Hab mich damals auch gefragt, warum man Millionen ausgeben muss, um den amerikanischen Präsidenten zu schützen, bloß weil der in Dresden mal kurz gucken will. Wenn er sich nicht sicher genug fühlt, soll er's halt lassen. Mein Schwager wurde fast verhaftet, nur weil er an einer Strecke wohnte, wo der Präsident eventuell langfahren würde, und auf die unverzeihliche Idee gekommen war, seine Pfandflaschen wegbringen zu wollen. *piep* Natürlich verstehe ich, dass Politiker einen gewissen Schutz brauchen, weil es immer Gegner gibt. Aber das? Es sind wirklich auf dieser Welt einige Menschen eben "gleicher" als andere, und das ist nicht richtig so. (Nein, ich bin nicht gegen Amerikaner. Ich bin sicher, dass die einfach genauso durchschnittlich gut und schlecht sind wie alle anderen auch.)
Und der ganze Medienrummel, dass die Katastrophe immer wieder gezeigt wird, das bedient nicht das Mitgefühl, sondern die Sensationsgier der Menschen.
LG Doro
Ich sehe es ganz genauso wie du Regina. Ich hab mir damals schon so gedacht, eigentlich hat es Amerika mal verdient. Die Menschen im einzelnen natürlich nicht, im Krieg trifft es die Zivilisten eh immer am schwersten. Und am schlimmsten finde ich bei den ganzen Feierlichkeiten dass die Menschen die nach dem Einsturz unermüdlich nach Überlebenden gegraben haben oder sonst irgendwie geholfen haben jetzt jämmerlich an den Folgen sterben und sich Amerika in keinster Weise verpflichtet fühlt die betroffenen Personen mit ärztlichen Hilfeleistungen zu versorgen. Es ging glaube nie um die Menschen die bei dem Angriff von wem auch immer gestorben sind, es ging wie bei einem Kleinkind nur um das verletzte Ego. Ich finde das zum kotzen.
DAnke...vielleicht solltest du diese Wort ins Weiß Haus schicken..sehr gut geschrieben..ich habe auch die letzen Tag eauf Nachrichten verzichtet...und auch an die aktuellen Hungersnöte denkt wohl niemand mehr usw. usw. ...gruß HEike
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