Freitag, 31. Januar 2014

12tel-Blick: Mein ICH-Projekt für 2014

Seit vielen Jahren widme ich mich so vielen Dingen, die um mich herum sind: Familie, Kinder, Kita, Schule, Wohnung, Balkon, Studium... 
Immer wieder werde ich auch dazu gezwungen, mich mit meinem Innersten auseinander zu setzen, ob ich das nun will oder nicht.
Was aber schon viel zu lange (vielleicht schon immer?) auf der Strecke geblieben ist, das ist meine äußere Hülle. Ich bin so erzogen worden, dass es auf Äußerlichkeiten nicht ankommt und nur innere Werte zählen. Nur auf Äußerlichkeiten Wert zu legen lehne ich auch ab. Aber in letzter Zeit ist mir klar geworden, dass es eben auch nicht sein darf, seine "Hülle" völlig zu ignorieren.
Ich hatte mich schon so sehr daran gewöhnt, mit meinem Körper auf Kriegsfuß zu stehen, dass ich es nicht einmal mehr gemerkt habe. Erst, als mein neuer Psychotherapeut sich ziemlich entsetzt gezeigt hat, als ich von mir und meinem Verhältnis zu meinem Körper sprach, ist mir aufgefallen, dass damit wohl etwas nicht stimmt. Um ehrlich zu sein: Ich habe überhaupt kein Verhältnis zu meinem Körper. Ich kenne ihn kaum, ich weiß nicht, was er braucht, was ihm gut tut und was nicht. Ich nehme nur wahr, wenn etwas nicht funktioniert und bin dann sehr wütend auf ihn. Eigentlich habe ich schon seit Jahren das Gefühl, mein Körper würde gegen mich arbeiten, nicht das tun, was ich will, mich absichtlich ärgern. 
Er ist nie so gewesen, wie ich ihn haben wollte. Zart und zierlich wie die anderen Mädchen wäre ich gern gewesen. Elegant beim Ballett und Bodenturnen aussehen, das wäre schön gewesen. Glatte, makellose Haut habe ich mir immer gewünscht, statt dessen mein Leben lang am liebsten lange Kleidung getragen, selbst im Hochsommer, weil ich Arme und Beine nicht zeigen wollte. Die Leberflecke in meinem Gesicht zu akzeptieren hat ungefähr 20 Jahre gebraucht. Eins von den kleinen, zarten Mädchen zu sein, auf die die Jungs immer standen, das hätte mir gefallen. Stattdessen habe ich die meisten Jungs um einen Kopf überragt und musste mir mehr als einmal anhören, dass ich zwar ganz nett sei, aber einfach mal viel zu groß...
Ich sehe Frauen, die sich scheinbar wohl fühlen in ihrem Körper, eins mit ihm sind. Die sich inszenieren können, wissen, wie sie wirken, flirten, sexy sind. Ich habe nicht einmal eine Ahnung davon, wie all das geht, habe es nie probiert. Außer von pfeifenden Bauarabeitern habe ich nie männliche Aufmerksamkeit feststellen können.
Ich habe mir nie gefallen, nicht mit 10, nicht mit 16 (Kleidergröße 38!), nicht mit 20 (Gr. 40), nicht jetzt. 
Mit Ausnahme meiner Schwangerschaften, da habe ich mich mit mir wirklich wohl und rundum schön gefühlt.
Sport machen war für mich die meiste Zeit über ein Graus, weil ich mir zusammen mit einer Gruppe sehr zierlicher Mädchen/Frauen in einem Turnraum mit vielen Spiegeln jedesmal vorkam wie ein Elefant zwischen lauter Gazellen. Viele Kurse habe ich genau aus diesem Grund abgebrochen. Ins Schwimmbad gehe ich auch schon lange nicht mehr.
Ich habe fast zwanzig Jahre lang mit vielen verschiedenen Mitteln hormonell verhütet und nehme seit 7 Jahren einen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Jedes dieser Mittel ging mit einer Gewichtszunahme einher.

Und nun das: Seit letztem Sommer hat sich meine Leistungsfähigkeit massiv verschlechtert: Ich hatte beim Wandern in den Dolomiten und der Sächsischen Schweiz starkes Herzklopfen, Schmerzen in der Brust, war völlig außer Atem und mir war schwindelig. Das kannte ich weder aus den österreichischen Alpen im vorhergehenden Urlaub noch von einer unserer zahlreichen Ausflüge ins Elbsandsteingebirge. Auch nicht von meinen Radtouren quer durch die Stadt oder den Familienradtouren ins Umland, durch die Oberlausitz, an der Ostsee entlang etc. Als es mir dann bereits beim Erklimmen der Treppen in unseren 2. Stock so ging, war der Spaß vorbei. Ein EKG hat zwar Herzprobleme ausschließen können, die Beschwerden bleiben dennoch. Das Blutbild hat einen erhöhten Cholesterinspiegel ergeben und das Einkaufen von Kleidung wird immer mehr zum Spießrutenlaufen. Mittlerweile kann ich die allermeisten Geschäfte gleich links liegen lassen, denn jenseits von Gr. 44 ist da nichts zu holen.
Ich bin aber bereits bei Gr. 48/50 angelangt. Das klingt so gruselig, finde ich. Ich dachte früher immer, solche Größen tragen nur Omas. Das sind in Zahlen 30 Kilo und 5 Kleidergrößen in 7 Jahren. Zu viel. Viel zu viel.

Irgend etwas muss passieren, Nur was? Einseitige Diäten kommen nicht in Frage, Leistungssport genauso wenig. Ich bin schon so weit, dass ich weiß: Es muss eine Mischung sein aus innen & außen, aus Selbstbild und Lebensführung. Es wird also ein größeres Projekt, dieses Projekt "ICH", eines, dass viel aufwirbeln, umstoßen, neu aufbauen wird. Dafür möchte ich dieses noch junge Jahr nutzen. Mehr auf mich selbst zu schauen, mir selbst mehr wert sein, mir Gutes tun, die Bedürfnisse meines Körpers (neu) kenne lernen und darauf Acht geben.
Seit September gehe ich einmal pro Woche zum Zumba. Da dieser Kurs genau zu unserer Abendessenszeit stattfindet, fällt das Essen für mich an diesem Tag aus; ich habe anschließend auch keinen Hunger mehr. An Gewicht oder Kleidergröße hat das allerdings überhaupt nichts geändert.
Ich schließe daraus, dass das noch nicht reicht. Ich nehme nun also zusätzlich einmal pro Woche an Peggys Fitness-Step-Kurs teil und habe mich für Yoga angemeldet. 
Dann bleibt noch, die Ernährung genauer anzuschauen: Obst und Gemüse sind Nr. 1 auf unserem Speiseplan, der Einkaufskorb immer mindestens zur Hälfte damit gefüllt. Brot ist ausschließlich Vollkornbrot (bis auf die Sonntagsbrötchen), Müsli mache ich selbst oder kaufe zuckerfreie Obst-/Nuss-Müslimischungen. Ich liebe Salate, koche meistens vegetarisch und Fleisch esse ich nur in sehr kleinen Mengen. Dafür liebe ich Milchprodukte, die ich aber leider schlecht vertrage. Ungesund an meiner Ernährung ist eigentlich nur meine große Liebe zu Schokolade, Eis und Kuchen.
In letzter Zeit habe ich immer mehr Menschen kennen gelernt, die sich eine alternative Ernährung gesucht haben, die meisten davon leben mittlerweile vegan. Ich habe sie belächelt. Alles Ersatzzeugs für "richtiges Essen", dachte ich. Tofugrillwurst, so ein Quatsch. Gesund kann doch nur sein, was irgendwie unserem natürlichen Speiseplan entspricht, der dann also alles enthält, inkl. Fleisch und Milch und Getreide. Und dann las ich von Menschen, die große Gewichtssprünge allein durch die Umstellung auf vegan gemacht haben, von 20 kg weniger war da die Rede.
Wenn nun also meine bisherige Bewegung und Ernährung meine Gewichtszunahme nicht stoppen können - würde es dann bei mir auf diese Art funktionieren? Wäre mir dann vielleicht auch nicht mehr so oft schlecht, würde(n) meine Verdauung sich normalisieren und die Bauchschmerzen der Vergangenheit angehören? Es klingt verlockend. Ich möchte es probieren. Vorgestern habe ich damit begonnen. Es ist ungewohnt, fühlt sich bisher aber gut an. (Ich gebe ehrlich zu, dass die Tiere an dieser Stelle für mich kaum eine Rolle spielen, auch wenn ich die Zustände natürlich schrecklich finde. Mir geht es allein um meine Gesundheit.) Vielleicht werde ich dabei bleiben, vielleicht werde ich es aber auch wieder verwerfen und etwas ganz anderes probieren. ich weiß es nicht. Es ist ein Teil meines ICH-Projektes in diesem Jahr. Es wird eine Reise, bei der ich das Ziel noch nicht kenne. Das ist ungewohnt, denn ich beginne normalerweise nichts, wenn ich nicht bereits im Vorfeld genau weiß, dass es funktionieren wird. Versagen und Fehler zu machen, das ist meine größte Angst. Aber ich bin an einem Punkt, an dem ich das Gefühl habe: Ich habe nichts zu verlieren. Es kann also nur besser werden.

Das ist also der Grund, warum es hier in diesem Jahr keine weiteren Balkonbilder zu sehen gibt (ähm, mal davon abgesehen, dass sich mein Balkon doch wieder in den Bildhintergrund geschmuggelt hat *ggg*). 

Hier also mein Bild des neuen 12tel-Blickes nach Tabeas schönem Projekt:

Zum Vergleich für die nächsten Monate:
* Größe: 1,76 m
* Gewicht: 100 kg
* Kleidergröße: 48/50
* Ernährung: alles
* Sport: 1x Zumba/Woche, radfahren, wandern
* Beschwerden: Herzklopfen, geringe Belastbarkeit (zeitweise), häufige Übelkeit, Magenschmerzen, Verdauungsprobleme
* Hobbies: backen, nähen, dekorieren, mit anderen zusammen sein, lesen, Kinder
* 1 graues Haar ;-)

Ich bin sehr gespannt, was sich und wie es sich in den nächsten Monaten (und Jahren) verändern wird...

Regina

Mittwoch, 29. Januar 2014

Mittwochs mag ich...

Pfannkuchen!!!
(oder auch Berliner, wie einige sagen würden.) 

Klein, mit einer richtig schön knusprigen Kruste außen und viel süßer Marmelade innen - so finde ich sie genau richtig! Und so gelingen sie nur in Omas alter Pfanne aus Gusseisen, die ich vorzeitig erben durfte.

Verbunden sind damit Erinnerungen an zahlreiche Silvesterfeiern bei meinen Großeltern. Es gab Bowle in einer wunderschönen Terrine, die ich seit einiger Zeit ebenfalls mein Eigen nennen darf, eben diese Pfannkuchen, Konfetti, Luftschlangen, bunte Hütchen für alle und winzig kleine Glasanhänger für jedes Glas, damit man seines wiederfindet.


Und ab mit dem Beitrag zu Fräulein Pfau und ihrer schönen Mittwochs-Aktion.

Liebe Grüße & eine schöne 2. Wochenhälfte!

Regina

Dienstag, 28. Januar 2014

'nen Dino am Hals

... hat das kleine Schulkind seit gestern: 

Angesichts der fast arktischen Temperaturen am Wochenende habe ich einen Kinder-Loop genäht. Und weil der Lieblingsschal einen kleinen Kuschelfuchs angenäht hat, sollte der neue Schal auch mit einem kleinen Plüschtier aufwarten. Das Kind wählte selbst den Roboter-Fleece und den Dino-Jersey aus, ich hab dann während der Kinderschlafenszeit einen Loop daraus gezaubert und freihand noch einen kleinen grünen Dino aus Fleece dazu genäht. Gesicht und Krallen sind mit der Hand aufgestickt. Ich mag ihn sehr und das Kind liebt ihn auch.
Da der Dino ziemlich klein ist (ca. 8 cm hoch) und es schon recht spät war, habe ich ihn auf eher ungewöhnliche Art genäht:

Einfach die Schablone, die ich mir vorher auf Pappe gemalt und ausgeschnitten hatte, auf den Stoff gesteckt und in gleichmäßigem Abstand ringsherum genäht. Hat prima geklappt und das Aufmalen gespart. Mein Trickmarker ist nämlich leer und die Schneiderkreide ist zu grob für so kleine Sachen.


Das Shirt mit den Außerirdischen und den Raketen auf den Ärmeln ist übrigens auch selbst genäht und das Kind haben wir natürlich auch ganz selbst gebastelt *lach*.

So, und nun ab mit dem Loop zu Fräulein Rohmilch & "My Kid wears".

Liebe Grüße!

Regina

Fünf kleine Freuden

Vor einigen Wochen habe ich im großen blauen Social Network einen Aufruf gestartet: Es ging darum, anderen Menschen irgendwann im Jahr 2014 eine kleine Freude zu machen. Die ersten fünf, die sich per Kommentar gemeldet und diesen Aufruf kettenbriefmäßig ebenfalls verbreitet haben, dürfen sich also im neuen Jahr über eine Überraschung von mir freuen.
Dafür habe ich am Wochenende fleißig gewerkelt. Entstanden sind Wunschkerzen und Lieblingscookies:

Diese Teelichter sehen durch meine liebsten Masking Tapes nicht nur von außen hübsch aus, sie bergen auch eine kleine Überraschung. Die wird allerdings erst sichtbar, wenn die Kerze angezündet und das Wachs komplett geschmolzen ist. Dann erscheinen gute Wünsche, kleine Aufgaben und schöne Sinnsprüche. Die Idee habe ich mehrfach im WWW entdeckt (z.B. hier und hier) und gleich für sehr gut befunden.

Lieblingskekse nach Cynthia Barcomis Cookierezept mit 250 g Mehl und 600 g leckeren Extra-Zutaten, die gerade im Haus sind (Nüsse, Kokos, Schokolade natürlich). Immer wieder ein Gedicht!

So verpackt wurde die erste kleine Freude gestern übergeben und ist sehr gut angekommen.
Ich liebe es, anderen eine Freude zu bereiten und sie zu überraschen! Gäbe es das als Beruf, ich wär dabei :-)

Hier auf meinem Blog habe ich diese Aktion übrigens auch gestartet. Leider wurde sie übersehen - oder möchte wirklich niemand überrascht werden??? ;-)

Nun wandern meine Sachen zum Creadienstag und ich mache mich auf zum allerletzten Seminar meines Studiums. Ab jetzt wird nur noch geschrieben, geschrieben und nochmal geschrieben. Ich bin jetzt schon wehmütig, denn ich fühle mich an meiner Hochschule unheimlich wohl.

Liebe Grüße & eine gute Woche wünsche ich euch!

Regina

Donnerstag, 23. Januar 2014

Januarbilder

Der Januar ist zwar noch nicht ganz vorüber, aber Nic alias Luzia Pimpinella sammelt ab heute Monatsbilderzusammenstellungen. In der Tat ist es nicht nur für andere, sondern sogar für einen selbst interessant, mal zu schauen, was denn so passiert ist in den vergangenen Tagen und Wochen. Bei den Jahresrückschauen um Silvester konnte ich bei vielen von euch lesen, dass sie selbst gar nicht gedacht hätten, wie viel sie 2013 eigentlich geschafft, genäht, gehäkelt und gewerkelt haben. Mir ging das schon bei einem einzigen Monat so:

 Wir haben im Januar:

* Barbarossa besucht
* Bratäpfel gemacht
* Cakepop-Schneemänner & noch viele andere süße und herzhafte Leckereien gezaubert
* den Weihnachtsbaum entsorgt und winterlich dekoriert
* Schürze, Babyhose, Winterkissen und E-Reader-Hülle genäht
* Rubbellose selbst hergestellt
* Tee verschüttet und in dem Fleck einen Mickymauskopf entdeckt :-)
* Sushi vom großen Schulkind gemacht bekommen
* kranken Freunden liebe Post geschickt
* eine Wimpelkette zur Geburt in Gemeinschaftsarbeit genäht
* mal wieder Leipzig besucht
* uns über angeblich neue Gummibärchen gewundert
* kleine Nettigkeiten vorbereitet
* Weihnachtschokireste verarbeitet (Schokofondue! Heiße Schokolade!)
* bei 13°C und Sonnenschein an der Elbe Sandburgen gebaut
* bei -3°C Schneemänner gebaut und Vögel gefüttert
* viel gelesen und Tee getrunken
* Pizza gebacken
* gefilzt
* blühende Post bekommen
* Sport getrieben (ohne Bild, is' besser so *ggg*)

Wow, ganz schön viel für bisher gerade mal drei Wochen! Kein Wunder, dass ich mit meiner Hausarbeit keine Seite weiter gekommen bin... ;-)

Es war jedenfalls ein sehr schöner Januar, keine Spur von Nachweihnachts-Blues!

Ich hoffe, eurer war genauso schön und wünsche euch alles Gute für die kommende Zeit!

Liebe Grüße!

Regina

Dienstag, 21. Januar 2014

Ebook-Reader-Tasche

Seit zwei Monaten nenne ich einen sehr schicken, sehr roten Sony eBook Reader mein Eigen. Gelesen habe ich darauf schon sehr viel (und der Lieblingsmann und das große Schulkind ebenfalls), auch die Onleihe der Stadtbibliothek funktioniert bestens.
Was bisher aber noch fehlte, war eine kleine Tasche, die das Gerät vor Krümeln, zermatschter Banane o.Ä. in meiner immer recht gut gefüllten Handtasche schützt *ggg*. Deshalb ist neulich abends dieses kleine Täschlein aus Lieblingsstöffchen entstanden. Auf der Rückseite habe ich es noch mit einem Stück Blaubeerstern-Webband verziert.
Schnitt gibt's keinen, hab einfach den Reader ausgemessen und drumrum genäht :-)

Besonders schön finde ich ja, dass mittlerweile fast der gesamte Inhalt meiner Tasche selbst genäht ist (und die Tasche ja auch, wenn auch nicht von mir). Auf meine selbst genähten Sachen werde ich oft angesprochen, z.B. beim Bezahlen in Geschäften, wenn ich mein Portemonnaie raushole, oder im Seminar auf meine Kalenderhülle. Ich mag das :-)

Und weil heute Dienstag ist, darf mein kleiner kirschroter Beitrag zum Creadienstag wandern.

Liebe Grüße und macht's euch gemütlich bei diesem nasskalten Grau-in-Grau da draußen!

Regina

Montag, 20. Januar 2014

Auf den Spuren der friedlichen Revolution...

... sind wir gestern in Leipzig gewandelt. Wie hier bereits erwähnt, plante ich einen Ausflug mit den Kindern in unsere Heimatstadt, um ihnen die Themen DDR, Mauerfall etc. näher zu bringen. Den Wunsch, darüber mehr zu erfahren, hatten sie in letzter Zeit häufig geäußert und wir haben schon viel darüber gesprochen.
Also machten wir uns gestern Mittag mit dem Zug auf gen Westen ;-). Auf dem kurzen Fußmarsch vom Hauptbahnhof zu unserem eigentlichen Ziel, dem Zeitgeschichtlichen Forum, kamen wir bereits an mehreren Zeitzeugen und Erinnerungsorten vorbei: Der auffallendste war sicherlich die vom Leipziger Künstler Michael Fischer-Art gestaltete Hauswand mit einem riesengroßen und kunterbunten Bild der Montagsdemonstrationen:


Nur weniger Meter weiter warfen wir einen Blick in einen Laden, der ausschließlich Restbestände aus DDR-Zeiten verkauft. Alles Dinge, die ich noch zu gut kenne, wie z.B. die Kunststoffeierbecher in Hühnchenform, gepunktete Trinkbecher, gelbe Transportdosen für gekochte Eier, unser Kindergartengeschirr, geknüpfte Einkaufsnetze und Beutel aus Dederon uvm. (ein Klick auf die Bilder macht sie scharf). (All das sahen wir dann im Museum übrigens ebenfalls wieder.)
Noch ein paar Schritte und wir standen vor dem Ort, an dem die Montagsdemos im Herbst 1989 angefangen haben - in der Nikolaikirche nämlich. Nach einem kurzen Blick ins wirklich sehenswerte Innere staunten wir draußen über Höhe und Durchmesser der "Kerze", die eigentlich eine Nachbildung der Säulen in der Kirche ist, gleichzeitig aber als Symbol für die bei den Demonstrationen gehaltenen Kerzen steht:

Gedenktafel in Erinnerung an die Montagsdemonstrationen

Nachdem wir uns vor dem Museum erst einmal ausgiebig Wolfgang Mattheuers Jahrhundertschritt angeschaut und haben (versucht, ihn zu verstehen), ging es in die Dauerausstellung. Sie ist eine von drei Häusern der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und spannt den Bogen der deutschen Geschichte vom Ende des Zweiten Weltkrieges und der Aufteilung unseres Landes in alliierte Besatzungszonen über die Einführung der D-Mark im Westen und die Ausrufung eines eigenen sozialistischen Staates im Osten, natürlich den Bau der Mauer, die Aufstände vom 17. Juni 1953, dem Alltag und den Problemen in der DDR, den noch groß gefeierten 40. Jahrestag der Republik, den gleichzeitigen Geschehnissen in der Deutschen Botschaft in Ungarn bis hin zu Montagsdemos, Mauerfall, Wiedervereinigung, Währungsunion und schließlich den großen Kapiteln gesamtdeutscher und Weltgeschichte wie Euro-Einführung, EU-Vertrag, 11. September und Jahrhundertflut 2002. Die Aktivitäten der Stasi waren nur in einem sehr kleinen Rahmen vertreten, was ich darauf zurückführe, dass es zu diesem Thema eigene Ausstellungen gibt. Hier kann man sich in Leipzig ausführlich über die Methoden des MfS und deren Auflösung informieren sowie Einsicht in die eigene Akte nehmen, hier erfährt man in Dresden mehr zur Haft von Regimegegnern und hier befand sich das berüchtigtste Stasi-Gefängnis überhaupt.
Meine Jungs haben alles derart interessiert aufgesogen, gelesen, angeschaut, viel gefragt und zugehört, dass wir erst 4 Stunden später wieder aus dem Museum heraus traten. Mittlerweile war es schon dunkel und Zeit, den Heimweg anzutreten, aber drei kleinere Programmpunkte hatten wir noch geplant.

1.) Abstecher zu Auerbachs Keller, einem der Handlungsorte in Goethes Faust I:

Der Grund für diesen Abstecher war die Hausaufgabe des großen Schulkindes, sich doch bitte übers Wochenende mal über den Faust zu informieren. Dazu gab es während der Zugfahrt noch mein eigenes Reclamheft inkl. Illustrationen aus zahlreichen Schulstunden *ggg* und den supergenialen Faust-Comic von Flix:

 

2.) Dann hatten sich die Kinder noch gewünscht, mal einen Blick in die nagelneue Leipziger "U-Bahn" zu werfen, die nach schier endloser Bauzeit nun endlich fertig ist. Für eine Fahrt damit hatten wir zwar gestern keine Zeit, aber die Bahn läuft, äh, fährt ja nun nicht mehr weg :-)
 
Noch einen Blick auf das hübsche Alte Rathaus am Markt werfen und weiter geht's.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof mussten wir dann unbedingt noch in unserem Lieblings-Fast-Food-Restaurant vorbei, das es leider, leider in Dresden nicht gibt:

Nach einigen Problemen mit sage und schreibe drei (!!!) Fahrkartenautomaten hatten wir dann fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges auch endlich eine gültige Fahrkarte, den wohl letzten freien 3er-Sitzplatz und eine Tüte Abendessen von Bagel Brothers auf dem Schoß und waren pünktlich zur Schlafenszeit wieder zurück in Dresden. Anstrengend war's, aber vor allem sehr schön!

Nun wünsche ich euch eine schöne neue Woche und sende euch liebe Grüße!

Regina

Samstag, 18. Januar 2014

Verfilzt nochmal!

Gestern fand wieder unser monatliches Nähbloggerinnentreffen statt. Diesmal ging es allerdings nicht ums Nähen, sondern um eine andere Textiltechnik: Filzen.
Ich hatte mir aus einem meiner Lieblingsfilzbücher Mein Filz-Design ein Windlicht ausgesucht. Das wollte ich schon immer mal machen. Allerdings klang die Anleitung leichter, als es dann tatsächlich war. Zuerst reichte meine weiße Märchenwolle nicht, so dass ich noch eine zweite Farbe hinzunehmen musste. Dann hatte ich nicht dick genug ausgelegt und es entstanden Löcher, die geflickt werden mussten. Schließlich entpuppte sich meine Schablone als zu unförmig und ich bekam die überstehenden "Ecken nicht weg". Erst das beherzte Eingreifen unserer Gastgeberin und Filzmeisterin Malou brachte meine Windlichthülle wieder in Form, so dass ich sie letztendlich doch noch am Glas anpassen und zuschneiden konnte. Dass der eingefilzte Fliegenpilz nun am Boden des Glases und damit gar nicht zu sehen ist, war da nur noch ein kleiner Wermuthstropfen.
Allerdings soll mein Windlicht nicht so "nackt" bleiben, sondern noch etwas mit Perlen und Stickereien verziert werden. Ich habe mich nur noch nicht für ein Design entschieden. Bis dahin macht es aber auch so schlicht eine gute Figur in usnerem Wohnzimmer, finde ich. 
(Übrigens ist es größer, als es hier wirkt, darin steckt nämlich ein großes Einkochglas.)

Und weil ich nicht allein beim Treffen war, sondern mein kleines Schulkind mit hatte, gibt es noch ein zweites Filzwerk zu bewundern: ein Fröschlein, entstanden aus einer zweifarbig gefilzten und nach dem Trocknen aufgeschnittenen Kugel mit aufgeklebten Wackelaugen:



Es war auf jeden Fall wieder ein schöner und auch kulinarisch sehr feiner Abend mit den netten Dresdner Nähmädels von Malou, Himmelblau & Sommerbunt, Schau'n wir mal, Saxony Girl, Amberlight Label, Anneblog und Kääriäinen. Auch die Wohnung der Gastgeberin hat mich nachhaltig beeindruckt mit ihren vielen faszinierenden Reisebildern, Grünpflanzen, dem Webstuhl, dem Spinnrad und vielem mehr.

Heute war dann ein bis auf Saubermachen, Hausuafgaben, Kochen und Backen relativ fauler Tag. Muss auch mal sein :-)

Liebe Grüße & noch ein schönes Wochenende!

Regina

Freitag, 17. Januar 2014

Babyglück

In den vergangenen Monaten wurden im Freundeskreis wieder viele kleine Menschenkinder geboren. Eines davon werde ich heute zum ersten Mal besuchen.
Ein paar Geschenke habe ich natürlich auch dabei, die den Kleinen in seinen ersten Lebensmonaten warm halten, seinen Durst stillen und den Eltern ein paar Momente zum Innehalten schenken können:

* Süße kleine Hose nach dem Ebook von Klimperklein, Gr. 74, Töfftöff-Stoff (weiß nicht mehr, wo ich den gekauft habe) und Bündchen von Karstadt
* Babytee aus dem Sonnentor-Laden in Wien
* die CD Du kleines großes Wunder mit wunderschönen Liedern zum Thema Kinder und Elternsein
Da es sich bei der frisch gebackenen Mama nicht nur um eine Freundin, sondern eine der Nähbloggerinnen handelt, gibt es auch noch ein Baby-Willkommensgeschenk aus unserer Nährunde, nämlich eine gemeinsam gestaltete Wimpelkette:

Die Wimpel stammen von folgenden Nähbloggerinnen (v.l.):

1+2) Frau Atze
3) Schau'n wir mal

7) Dani Ela
8) Königinnenreich (also von mir)

Ich freue mich schon auf den Besuch und hoffe, meine und unsere gemeinsamen Gaben kommen gut bei Mama und Kind an!

Liebe Grüße & einen schönen Freitag wünsche ich euch!

Regina

Donnerstag, 16. Januar 2014

Mit kleinen Dingen Freude bringen

Ok, ok, der Reim holpert etwas ;-) Aber die Sache an sich ist eine richtig schöne: Ich möchte mich an der sehr liebevollen Aktion von Hey Magdu beteiligen und ebenfalls im Laufe des Jahres 2014 einigen Menschen spontan eine kleine Freude machen: Das kann eine unerwartete, überraschende Urlaubspostkarte sein, etwas Selbstgebackenes, ein paar Blümchen... was mir gerade in den Sinn kommt und den Empfänger/die Empfängerin erfreuen würde.
Wenn ihr Lust darauf habt, schreibt mir hier einen kurzen Kommentar und macht das gleiche Angebot auf eurer Website, eurem Blog oder eurem FB-Account. Außerdem brauche ich natürlich noch eure Adresse, dafür findet ihr meine Mailadresse im Profil/Impressum.
Und hier nochmal die Mitmachbedingungen im Wortlaut der Erfinderin:

"Die ersten 3 Mensch, die mir einen Kommentar hinterlassen, erhalten irgendwann dieses Kalenderjahr eine Überraschung von mir. Etwas Gebackenes, Gebasteltes, eine Postkarte oder irgendwas anderes Schönes... Auf jeden Fall etwas, das mit Liebe gemacht oder ausgewählt wurde. Wann die Überraschung kommt, steht noch nicht fest und wird auch nicht verraten. Nur, dass es dieses Jahr kommt, ist sicher. Der kleine Haken? Diese 3 Leute müssen das gleiche Angebot in ihrem Blog machen. So lasst uns 2014 nette Dinge tun, ohne ersichtlichen Grund, einfach weil´s schön ist und Spaß macht!"
Also: Auf die Freude, fertig, los! :-) 
Regina

Mittwoch, 15. Januar 2014

Krankenbesuch? Krankenpost!

Wie oft erfährt man, dass jemand krank ist, hat aber entweder nicht die Zeit für einen persönlichen Besuch oder steht sich dafür nicht nahe genug. Mir ist es dennoch ein Anliegen, Freunden oder Bekannten dann gute Besserung zu wünschen und ihnen eine kleine Freude zu machen. Da das mit dem Kranksein meistens ja recht plötzlich geschieht, habe ich immer ein paar "Zutaten" für "Krankenpost" da: Schönen Tee, Gute-Besserungs-Postkarten und wohltuende Badezusätze in briefumschlagtauglichen Größen:


Um den Tee nicht einfach so in den Umschlag zu legen, habe ich mir einen kleinen  "Tee-Überbringer" ausgedacht, zur Jahreszeit passend ist es ein Schneemann geworden. Er hält 1-2 Teebeutel in seinen kalten Armen und bringt ihn sicher ans Ziel.

Dafür habe ich die Umrisse des Teebeutelpäckchens auf Scrapbookingkarton gelegt, mit dem Bleistift umfahren und rings um diesen Umriss den Schneemann gezeichnet. Die Arme habe ich extra ausgeschnitten und anschließend nur ganz am Rand festgeklebt, damit der Teebeutel noch dazwischen passt. Man könnte sie auch gleich mit dem Körper ausschneiden und umklappen, wobei sie dann die Farbe der Rückseite hätten. Am "Fuß" des Schneemanns habe ich ebenfalls nachträglich noch ein bisschen "Schnee" aufgeklebt, um den Teebeutel besser zu befestigen. Ein entsprechend langer Schlitz im Schneemannbauch würde hier sicher auch seinen Dienst tun.
 
In einem der schönen Sternchenumschläge von hier hat sich der Schneemann dann auf die Reise gemacht und bringt hoffentlich ein bisschen Wintersonne ans Krankenbett.

Liebe Grüße und hoffentlich gute Gesundheit!

Regina

PS.: Wie ihr seht, sieht's hier neuerdings "ein bisschen" anders aus ;-) Ich mochte mein blaugrünes Design mit den rot-weißen Tupfen gern, hatte aber den Eindruck, dass meine Fotos auf diesem bunten Hintergrund nicht so richtig zur Geltung kommen. Das wollte ich ändern und hab gleich noch ein bisschen mehr am Blogdesign gebastelt und geschraubt. Gefällt es euch? Ich mag es sehr!

Dienstag, 14. Januar 2014

Wenn's auf dem Sofa schneit...

 ... dann habe ich ein lang gehegtes Nähprojekt in Angriff genommen und ein jahreszeitlich passendes Kissen genäht.  (Ich verrate jetzt nicht, dass das eigentlich schon ein Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Weihnachtskissen werden sollte... *ggg*)

Zuerst habe ich alle Stoffe in Naturtönen, Weiß und Hellblau herausgesucht, die ich hatte. Schnell wusste ich, dass ich mit meinem letzten Stück Leinen aus dem blau-gelben Möbelhaus arbeiten und es mit modernen Materialien kombinieren möchte. Von meiner ursprünglichen Idee, gleich mehrere Schneeflocken zu applizieren, habe ich aufgrund der vielen Arbeit schnell wieder Abstand genommen und mich für eine große Flocke entschieden. Die Vorlage dazu habe ich mir übrigens hier ausgedruckt.

Nach dem Nähen und Applizieren (die Flocke besteht übrigens aus einem weichen Flanell, der mal ein Babyspucktuch war) habe ich aus meinen Bastelkisten ein Metallsternchen ausgesucht, das ich als ganz kleines Mädchen mal an meinem Sterntalerkostüm hatte (mit vielen anderen mehr natürlich). Rings um die große Flocke schneit es kleine silberne Pailettenschneeflocken mit je einer cremefarbenen Perle in der Mitte.
Kuschelig ist die Vorderseite des Kissens damit zwar nicht mehr, aber schön. Zum Kuscheln muss man das Kissen eben einfach umdrehen.

Da Leinen stark ausfranst, habe ich die Kanten mit dem Pseudo-Overlockstich meiner Nähmaschine geschlossen. Durch die grobe Stoffstruktur und den farblich passenden Faden sind die Nähte nahezu unsichtbar.

Als Kante für den Hotelverschluss habe ich die Webkante des Stoffes so belassen, denn ich finde sie sehr hübsch.

Als Farbtupfer habe ich zum Schluss das komplette Kissen mit einer roten Ziernaht versehen, die ein bisschen aussieht wie handgestickt. Und als ich nach vielen Unregelmäßigkeiten und Schlingen endlich auf die Idee gekommen bin, die Jerseynadel gegen eine normale Nadel auszutauschen, funktionierte das Nähen auch gleich viel besser und gleichmäßiger ;-)

Jetzt liegt das Kissen auf unserer roten Küchenbank und ich kann mich jeden Tag darüber freuen!

Viele liebe Januargrüße!

Regina

Sonntag, 12. Januar 2014

12 von 12 im Januar

Noch vor dem Frühstück mit dem kleinen Schulkind das gemeinsame Lieblingsspiel spielen

Nach dem Frühstück der halben Familie die Haare schneiden

Gleich nach dem Mittagessen (Spirelli mit Gemüse-Bolognese) Radtour zum Elbstrand

Traumwetter - Traumausblicke

Lecker Kaffee, Kuchen & Eis im Rosengarten genießen: Direkt an der Elbe liegt dieses schöne Café, in dem man auch hervorragend brunchen und Pizza essen gehen kann. Eine Kinderspielecke drinnen und einen großen Sandkasten draußen gibt es auch, außerdem die Elbwiesen zum Toben und Ball spielen und den schönen Rosengarten gleich nebenan. Im Sommer ist auch der Freisitz sehr zu empfehlen.
Mein Café-Tipp für Januar wandert hiermit zu Marinas toller Café-Blog-Aktion.

In einem wunderschön gefärbten Sonnenuntergang nach Hause radeln


Aktuellen Lieblingstee (Honeybush "Mandelmilch") zu feiner Lektüre trinken

Stoffe auswählen und zuschneiden fürs abendliche Nähprojekt

Im Rosengarten die Pizza am Nachbartisch verliebt angeguckt - und zum Abendessen welche vom Lieblingsmann gebacken bekommen.

Und ab damit zu Caros 12 von 12-Aktion.
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