Samstag, 31. Mai 2014

Auf den Spuren von Karl May


Pfeil und Bogen, Gewehre und Pistolen, Cowboyhüte, Federschmuck und Lagerleben - das alles kann man an diesem Wochenende live im Lößnitzgrund zwischen Radebeul und Moritzburg erleben. Wir waren heute bei schönstem Frühsommerwetter bei den Karl-May-Festtagen und haben viel gesehen und bestaunt. Aber seht selbst, die Bilder sprechen für sich:

 
Mit der Dampf-Schmalspurbahn, die im Volksmund "Lößnitzdackel" genannt wird, ging es vom Bahnhof Radebeul-Ost zum Startpunkt des Festivals.

Viele Besucher waren zeitgenössisch gekleidet, ob nun nur mit passender Kopfbedeckung oder komplett kostümiert wie die ersten Siedler.

Zahlreiche Zeltcamps säumten unseren Weg. Darin wohnten die Darsteller verschiedener historischer Vereine bereits seit Mittwoch und lebten wie die Siedler einst: mit offenem Feuer, strohgefüllten Matratzen und allem, was eben so dazu gehört(e).

An diesem Wochenende nennt sich die Lößnitzgrundbahn stilecht "Santa-Fe-Express"

Wunderschöne Quilts gab es an diesem Stand zu bestaunen (und zu kaufen)

Man konnte nicht nur beim Nähen zusehen, sondern auch einige Anleitungen erwerben.

Das Arztzelt in einem der Camps ;-)

Spritzen, so groß wie meine für Torten & Co :-)

 
So eine Kanone knallt ganz schön laut :-)

Die historisch gewandeten Damen trugen kunstvolle Frisuren zur Schau

Wo Indianer sind, können Marterpfähle auch nicht weit sein

Die Kinder probierten sich im Bogenschießen und wir erfuhren einiges über die verschiedenen Bogenarten

In der kleinen Westernstadt gab es für alle ein Eis (wahrscheinlich nicht historisch korrekt)

Selbstverständlich gab es auch alle 96 Bände des sächsischen Winnetou-Erfinders zu kaufen :-)

Mehrmals täglich wird - mit Vorankündigung - der Zug zum Festival überfallen. Ein schönes Spektakel, besonders für die Kinder, die ganz begeistert von den vielen Pistolen und Gewehren und dem Geknalle waren. Da es an zahlreichen Verkaufsstände alles gab, was das Herz kleiner Indianer und Cowboys begehrt, sah man unentwegt Kinder mit passenden Verkleidungen und Waffen. Auch viele kleine Zündplättchenpistolenbesitzerinnen und Cowgirls und Squaws liefen umher.


Ein paar Fress- und Ramschbuden weniger hätten dem Fest zwar gut getan, aber scheinbar wollen die meisten Besucher das so. Und wenn wir mal ohne Kinder unterwegs sind, suchen wir sicher gezielter nach den Konzertorten, die heute bis 24 Uhr tlw. sehr hochwertig bespielt werden. Ansonsten war es ein schöner und trotz vieler Besucher recht ruhiger Ausflug.

Montag, 26. Mai 2014

Wochenrückblick


Sonne und Regen, Zahnarzt und Karate, Wissenschaft und Grillgemüse und ein Firmenlauf - das war unsere Maiwoche:

Bei strahlendem Sonnenschein (und Sonnenuntergang) trafen sich 11.000 (!) Verrückte Laufwillige, um gemeinsam mit ihren Kollegen und vielen anderen 5 km lang vom Altmarkt übers Elbufer bis zum Stadion bei der Rewe Team Challenge um die Wette zu laufen. Mit dabei: Mein Mann & Kollegen. Da ich bei auswärtigen (Rad-) Rennen oft genug nicht zum Zuschauen und Anfeuern dabei sein kann, wollte ich diesmal die Gelegenheit nutzen. Also Kinder ins Bett gebracht, aufs Fahrrad geschwungen und sogar rechtzeitig zum Start auf dem Markt gewesen.

Mit dem Rad bin ich dann auch (über Abkürzungen) von Streckenabschnitt zu Streckenabschnitt gefahren, um möglichst oft einen Blick auf meinen "Sportfreund" zu erhaschen. Wie man sieht, waren die Läufer trotz des Sportmodus' meiner Kamera noch zu schnell (oder das Licht schon zu schlecht). Nur 20 Minuten später trafen wir uns im Ziel.


Mit einer Träne im Augenwinkel schnell vorbei am Stoffmarkt. Lieber nicht mal gucken, wenn kaufen schon nicht drin ist. Da will ich lieber gar nicht wissen, was ich verpasst habe. (Die Facebook- und Blogbilder der anderen reichen schon aus.)

Ab in den Bus, der uns zu unserem eigentlichen Ziel bringt: dem Helmholtz-Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, wo wir uns anlässlich des "Tages des offenen Labors" vor allem den Teilchenbeschleuniger und Hochleistungslaser anschauen wollen. Damit wir auch wissen, was wir da in der riesigen Halle sehen, haben wir uns vorher einen Vortrag dazu angehört.


Das kleine Schulkind beim Rätsel rund um die Beschleuniger Draco & Penelope.
Über so etwas sollte man in der 1. Klasse schon Bescheid wissen, oder? :-)

Im gut gekühlten Rechenzentrum hatte ich dann viel Spaß mit meinem fliegenden neuen Sommerkleid à la Marilyn :-)

Was Sonntag anstand, war ja wohl klar. Und hinterher gab's frisch gebackenen Bienenstich und Grillen im Hof, während die Kinder den ganzen Tag lang mit einem Nachbarskind in der Wohnung Wehranlagen installiert, Bunker unterm Bett gebaut und die ausgefallensten Waffen entwickelt haben. 
Wir Eltern sind beide so richtig pazifistisch eingestellt und Pistolen, Gewehre oder Panzer kommen uns nicht ins Haus (Ausnahme sind Wasserpistolen). Wir sprechen mit den Kindern viel über Gewalt, Waffen und Krieg und klären sie auf, was das alles wirklich bedeutet und warum wir es deshalb auch als Spielzeug ablehnen. Und trotzdem scheint dieses Kämpfen und Waffenbauen etwas ganz Grundlegendes zu sein, was vor allem Jungen irgendwie brauchen. Denn egal, wie sehr man das unterbindet - da wird bereits eine Banane oder ein krummer Stock zweckentfremdet und es heißt nur noch "Peng! Peng!" Wir haben sie also werkeln lassen, weil es ein sehr intensives, kommunikatives Spiel war, beim Entwickeln der Waffen unheimlich viel Fantasie und Geschick im Spiel war und die Regeln bzgl. der Rücksichtnahme auf die anderen gut eingehalten wurden. Ein zweischneidiges Thema bleibt es für mich dennoch.

Das waren, wie immer, meine sieben Wochenbilder nach Carolas Idee.

Eine schöne letzte & kurze Maiwoche wünsche ich euch!
Und natürlich vielen Dank für eure lieben Kommentare zu meinem 12tel-Blick, über die ich mich wieder so gefreut habe!!!

Freitag, 23. Mai 2014

Gedankenreicher Zwölftelblick

Wenn euch eine Frau sagt, sie finde sich zu dick, dann sagt ihr bitte KEINES der folgenden Dinge:
  • „Weiß ich. Unter dir ist ja auch schon mal die Hochbettleiter zusammengebrochen.“
  • „Du nähst selbst? Dann brauchst du bestimmt ganz schön viel Stoff für so ein Oberteil.“
  • „Also, wenn meine Waage mal wieder 300 Gramm zu viel anzeigt, lasse ich einfach mal das Abendessen weg, dann geht’s wieder.“
  • „Mit solchen Elefantenbeinen sollte man lieber keine kurzen Röcke tragen.“
  • „Ach was, das ist doch ganz leicht – einfach mal ein bisschen weniger essen.“
  • „Ich war ja früher auch mal so dick. Hast du auch solche Probleme mit XY...?“
  • „Also, ich fahr ja jeden Weg mit dem Auto, aber DU solltest öfter große Radtouren machen, bei denen du so richtig ins Schwitzen kommst.“
  • „Lass doch einfach die Schokolade weg, die mag ICH sowieso nicht.“ *
Glaubt mir, solche Äußerungen motivieren nur zu einem: Sich traurig unter einer Decke zu verkriechen – und viel Schokolade zu essen. Oder Pralinen. Oder Eis. Weil das die Seele so schön streichelt. Und man genau das in dem Moment so sehr braucht. (Oder wie hoch ist der Wohlfühlfaktor bei Knäckebrot?)


Was ihr stattdessen tun könnt:
  • Ihr Komplimente machen! Viel zu schnell reduzieren wir uns und andere aufs Äußere und da vor allem auf die Figur. Dabei gibt es noch so viele andere Dinge, die einen Menschen ausmachen. Hat eure Freundin eine perfekt glatte Haut? Eine tolle Augenfarbe? Volle rote Lippen? Eine schöne Stimme? Natürliche Haare, die bei euch nicht mal der Friseur so hinbekommt? Gepflegte Hände und Füße? Schöne Beine? Humor? Einen inspirierenden Kleidungsstil? Ein Händchen für ausgefallene Accessoires? Einen grünen Daumen? Duftet sie gut? Kann sie göttlich kochen oder backen? Malen, nähen, Fliesen legen, tanzen, Hecken schneiden? Finden bei ihr die fröhlichsten Feste statt? Ist sie erfolgreich im Job? Intelligent? Großzügig? Immer da, wenn man sie braucht? Hat sie eine schier unendliche Geduld? Lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen? Engagiert sich im Ehrenamt? Kann euch jede Verspannung wegmassieren? Kennt die besten Hausmittel bei Erkältung und PMS? Kann man mit ihr besonders gut lachen? Weinen? Pferde stehlen?
  • Sagt ihr das alles! Damit sie davon wegkommt, sich nur über ihre Figur zu definieren und vor allem, sich deswegen schlecht zu fühlen, wo sie doch so viele andere wunderbare Eigenschaften hat!
  • Zeigt ihr dieses oder dieses Video.
  • Schenkt ihr zum Geburtstag trotzdem die Lieblingspralinen. SIE entscheidet, was sie isst, niemand anders.
  • Wenn ihr aber wisst, dass sie z.B. Schokolade über alles liebt, an dieser Stelle aber trotzdem ein bisschen kürzer treten möchte, sind Schokofrüchte eine tolle Alternative. Oder das Süßigkeitenregal von Alnatura. Ich sag nur: Himbeeren in weißer Schokolade! (Ihr jedoch eine kalorienreduzierte Variante zu schenken, wenn sie eigentlich Nougat und Marzipan wollte, geht gar nicht.)
  • Schlagt vor, gemeinsam einen Sport- oder Tanzkurs zu besuchen. Das motiviert mehr als jeder Fitnessstudiobeitrag.
  • Trefft euch zum Stadtbummel, aber lasst das frustrierende Klamottenshopping sein. Macht euch stattdessen gemeinsam auf die Suche nach schönem Schmuck, der angesagten Nagellackfarbe, edlem Parfum, einer schicken Tasche oder schönem Material für ihr Hobby. Stoffeinkäufe sind z.B. sehr beglückend und man braucht überhaupt nicht an Kleidergrößen o.Ä. zu denken.
  • Ihr könnt nähen? Und sie findet ganz schwer etwas Schönes, das ihr passt? Oder hat ein Lieblingsstück entdeckt, das bei Gr. 40 aufhört? Dann macht ihr das beste Geschenk überhaupt: Ein nach ihren Maßen genähtes Kleidungstück in Lieblingsfarben!
  • Wunderbare Geschenke sind auch feine Kosmetik, Massagen, Maniküre & Pediküre oder andere Wellness-Anwendungen. Oder ihr besucht so ein Studio gleich gemeinsam. All das unterstützt sie ganz großartig, sich wohl in ihrer Haut und schön zu fühlen.
  • Denkt immer daran: Auch, wenn frau mehr wiegt als manch andere, darf sie sich im Café ein Stück Lieblingstorte gönnen. Oder den Eisbecher mit der Praline obendrauf. Es ist IHR Weg, nicht eurer. Und ihr habt euch eure Freundin sicher nicht wegen ihrer Modelfigur ausgesucht, oder? Und mal ehrlich: Wenn sie ständig am Kalorienzählen wäre, würden euch gemeinsame Ausflüge und Kochabende auch keinen Spaß mehr machen! Ganz zu schweigen von den ausbleibenden Kekslieferungen und Geburtstagstorten :-)
Vielleicht schaffen es ja alle Frauen gemeinsam, dieses Diktat der Kleidergrößen etwas abzuschwächen. Es gibt so viel mehr im Leben einer Frau, was zählt! Auf jeden Fall aber macht ihr eure Freundin ein bisschen glücklicher. Und das ist doch auch schon mal was, stimmt`s?
Heute im Garten, Minuten vor dem Gewitter

Das war mein Mai-12tel-Blick, nachdem der vom April aus akutem Zeitmangel ausfallen musste. Alle anderen Blickpunkte sammelt wie immer Tabea, die sie auch initiiert hat.

 
* Auf Lebensmittel zu verzichten, die man sowieso nicht mag, ist jetzt nicht gerade eine große Kunst, oder? Mit einer Diät, bei der man alles essen darf bis auf Meeresfrüchte, Insekten, Lakritz und Bier hätte ich jedenfalls überhaupt gar kein Problem :-)

Sonntag, 18. Mai 2014

7 Tage 7 Bilder


Gerade, wenn die Wochen schnell und arbeitsreich und gefühlt unspektakulär verfliegen, ist es schön, am Sonntag Rückschau zu halten und festzustellen: Es gab sie doch, die schönen, besonderen Momente!

Den Schatzkistenkuchen habe ich gemeinsam mit meinem kleinen Schulkind für seine Mittelalter-Projektwoche in der Schule gebacken und gefüllt. Geht ganz einfach mit einer Kastenform und macht viel her. Von der Beliebtheit des Goldschatzes ganz zu schweigen :-)

Jeden Tag wieder habe ich mich über den wunderschönen Strauß meines Mannes zum Muttertag gefreut! Er kennt meinen Blumengeschmack wirklich sehr gut!

Das kleine Schulkind hat momentan einen Gut-gemacht-Pass mit Sternchenaufklebern als Belohnung, wenn er seine Wut im Bauch zügeln kann. Bei einer bestimmten Anzahl von Sternchen hat er einen Wunsch frei. Diesmal: Frühstück im Bett! Und der große Bruder macht gern mit!

Die ganze Woche war es kalt und ungemütlich draußen. Nachdem es heute die ganze Nacht durchgeregnet hat, ist alles nass - und das kann so schön aussehen!

Viele Geburtstage stehen an, für die ich ein paar liebe Kleinigkeiten benötige. Da kam mir die Anleitung von MiriD für ihren Geburtstagskuchenbausatz inkl. "Kleiner Torte statt vieler Worte"-Fertigkuchen gerade recht.

Über ein halbes Jahr lag der Uhrenrohling nun hier, weil ich 1000 Ideen für eine Uhr für unseren Flur hatte, aber mir keine gut genug erschien. Weil wir aber fürs morgendliche Losgehen dringend eine brauchen, habe ich nun nicht weiter auf die eine, perfekte Idee gewartet, sondern mir etwas geschnappt, was mir beim Aufräumen in die Hände gefallen ist und schon seit Jahren auf eine kreative Umsetzung wartet: Eine Plastiktasche mit dem Londoner Underground-Netzplan. Auf den Rohling geklebt, die Zahlen dazu im Stil der Haltestellenpunkte mit Abstandspads aufgeklebt und die Zeiger mit Londoner Verkehrsmittelbildchen aus dem WWW verziert - fertig.

Gestern haben wir zum ersten Mal die Tischstaffelei - ein Geschenk vom Maler-Opa - ausprobiert. Ein Vulkan musste es sein, mit viel Rauch, Feuer und glühender Lava. Eben das, was kleine Jungs mächtig beeindruckt :-)


(Wochenbilder nach einer Idee von Carola, die auch eine Linksammlung aller 7-Tages-Bildersammlerinnen hat.)

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag und kommt gut in die neue Woche!

Freitag, 16. Mai 2014

Ich liebe Überraschungen!


Ein- bis zweimal pro Jahr packe ich eins oder mehrere sehr große, sehr schwere Pakete voll mit Kindersachen und -schuhen und bringe sie auf den Weg nach München. Dort freuen sich eine liebe Freundin und ihre zwei kleinen Jungen darüber und finden das Auspacken immer ein bisschen wie Weihnachten, wie sie schreiben. Ich freue mich auch, nämlich über die Möglichkeit, dass die Sachen noch öfter verwendet werden und nicht im Müll oder via Altkleidersammlung im Putzlappenshredder landen. Und die Sachen meiner Jungs, an denen ich auch immer irgendwie hänge (ja, an den Jungs auch, aber ich meine gerade die Kleidung *ggg*) nochmal an anderen zu sehen, freut mich auch immer wieder sehr. Wie oft denke ich dann: "Ach, genau dieses T-Shirt hatte das große Schulkind im Sommerurlaub 2005 auf dieser kleinen Fußgängerbrücke in Alcudia an und hat ganz frech in die Kamera gegrinst mit seiner Sonnenbrille." Oder so ähnlich. Ihr kennt das, nehme ich an :-)
Aber zusätzlich zu Umweltgedanken und nostalgischen Gefühlen habe ich jedes Mal noch einen weiteren Grund zur Freude: Als Dankeschön bekomme ich von meiner Freundin nämlich ganz süße Überraschungspäckchen mit allerlei schönen, sehr liebevoll ausgewählten Geschenken aus kleinen, feinen Münchner Geschäften! Und das war diesmal für mich drin:

Im wahrsten Sinne des Wortes "süße" Stempel, ein Stempelrädchen für unendlich lange Herzchenketten, kunterbunte Aufkleber für meine selbst gemachten Köstlichkeiten, Pünktchen-Washi-Tape und eine liebe Karte. Alles ganz lieb in einem schönen französischen Nostalgiekarton verpackt. Hach, da macht das Auspacken Spaß! Auch ein bisschen wie Weihnachten!
Ganz vielen lieben Dank für die schönen Dinge und deine Mühe beim Auswählen, liebe Julia!!!

Und noch eine Überraschung gab es gestern für mich: Ich bin eine leidenschaftliche Feuerwerksliebhaberin. Leider sind die meisten Feuerwerke abends so spät, dass es ausgeschlossen ist, sie in Familie zu sehen. Und alleine loszugehen abends, das finde ich doch immer ein bisschen sehr einsam. Aber gestern, zum großen & großartigen Höhenfeuerwerk anlässlich der Dixieland-Dampferparade, da hat mein Mann völlig überraschend vorgeschlagen, mit mir um 23 Uhr nochmal in die Innenstadt zu fahren. Und es war soooo toll!!! (Fotos gibt es keine, denn ich habe bewusst die Kamera zu Haus gelassen, um mich aufs Zuschauen und genießen zu konzentrieren, anstatt mich Kameraeinstellungen zu widmen.)

Und jetzt geht's wieder ab in die Bibliothek, wie jeden Tag im Moment. Ich bin jetzt schon froh, dass es irgendwann vorbei ist. Nichts anderes mehr machen zu können, empfinde ich nämlich als sehr große Einschränkung und freue mich jetzt schon, endlich wieder die Nähmaschine in Betrieb zu nehmen, zu backen, zu lesen, einen Film zu schauen oder auch nur aufzuräumen...

Mittwoch, 14. Mai 2014

Zeitreise in den Barock


Schon lange hatte ich mir diese Unternehmung gewünscht, aber keiner aus der Familie hatte ebenfalls Lust darauf. Am Muttertag durfte ich aber das Tagesprogramm bestimmen - also hab ich mir einen Museumsbesuch der anderen Art gewünscht und alle waren mit im


Wir kennen Bereits Yadegar Asisis Panoramen zum Mount Everest, Rom im Jahre 312 und Amazonien und waren immer sehr begeistert davon.

Im aktuellen Panorama "Dresden" erwartet die Besucher zuerst einmal eine kleine, aber feine und vor allem richtig chic gestaltete Ausstellung rund um Dresden im Barock.Es geht um den Adel, das Bürgertum,  die Kirchen und die Architektur der Stadt, aber auch um Alltagsprobleme wie Brandbekämpfung und Flohplagen. Der Raum zum Adel ist dann auch ganz in Purpur gehalten ("Knallpink" würde man heute dazu sagen), der zum Thema Bürgertum und 3. Stand in Blau. Beide Farben kreuzen sich dann im dazwischen liegenden Kirchenraum. Wir haben alte Radierungen über Aussehen und Nutzung des Zwingers angeschaut, eine echte Flohfalle aus Elfenbein bestaunt, auf barocken goldenen Sesseln Platz genommen und gelernt, dass bereits damals das Feuerwerk einen großen Stellenwert in der Stadt hatte: Man wollte damit die Naturgewalt eines Gewitters an Licht und Lautstärke gern übertreffen. Das scheint nach wie vor der Fall, denn Dresden zählt "zu den Städten mit der höchsten Feuerwerksfrequenz in Deutschland", wie im Feuerwerkskalender zu lesen ist. Kein Wunder: Im Sommer knallt und funkelt es mehrmals pro Woche am landeshauptstädtischen Himmel.

Bauerngehöfte direkt unterhalb der Brühlschen Terrassen - herrlich!

Nach diesem kleinen Einblick in die Lebenswelt des Barock ging es - ganz stilvoll - ins eigentliche Panorama:


Vom 15 Meter hohen Aussichtsturm, der mehrere Etagen mit Rundumblick besitzt, schauten wir dann unter anderem auf diese Szenen, und zwar so, wie man von der Hofkirche aus auf die Stadt blickt:

Frauenkirche und Neumarktbebauung - so sieht es mittlerweile fast schon wieder aus.

Die Augustusbrücke. Noch ohne Autos, dafür mit schönen, kleinen (und leisen!) Booten am Elbufer - das hat mir sofort gefallen!

Hach, war da die Neustadt noch übersichtlich ;-)
Überhaupt wirkte Dresden eher wie ein Dorf mit einem herrschaftlichen Stadtzentrum.

Auf der Besucherplattform

Hinten rechts die alte Kreuzkirche in einem völlig anderen Baustil als heute. Und die vielen Schornsteine! An manchen Stellen musste man schon ganz schön sattelfest im Dresdner Stadtbild sein, um zu erkennen, worum es sich handelt und wie es dort heute aussieht.

Sehr stimmungsvoll: Dresden bei Nacht, und zwar völlig ohne Beleuchtung. Keine Straßenlaternen, keine Neonreklame, kaum Licht hinter den Fenstern. Sehr ungewohnt. Dafür ab und zu ein Feuerwerk oder ein Gewitter mit hellen Blitzen. 

Uns hat es wirklich gut gefallen! Beim nächsten Mal denken wir aber noch ans Fernglas, um noch mehr Details erkennen zu können. Denn vieles von dem, was es vorher in der Ausstellung zu sehen gab, war auch im Panorama erkennbar. Spannend war auch der kurze Film am Ende der Ausstellung, in dem der Künstler und seine Mitarbeiter ein paar Hintergrundinformationen zur Entstehung des Panoramas liefern.
Einziger Minuspunkt: Die Ausstellung und das Panorama sind kein bisschen barrierefrei und somit mit Rollstuhl, Kinderwagen o.Ä. nicht erreichbar. wahrscheinlich wäre uns das unter normalen Umständen gar nicht aufgefallen, aber mit unserem Gipsfüßchen hier war es eine ziemliche Herausforderung, vor allem der hohe, steile Turm.

Das neben dem Panometer stehende Gasometer ist auch halb verfallen ein interessanter Anblick, wie ich finde.

Trotz der recht hohen Eintrittspreise (die übrigens ab Juni noch einmal steigen - ein Besuch im Mai lohnt sich also!), können wir das Panometer wirklich empfehlen, sowohl für Einheimische als auch für Touristen!

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...