Freitag, 23. Juli 2010

Freitag der dreiundzwanzigste

Freitag der dreizehnte soll ja Pech bringen. Und wie ist das mit Freitag dem dreiundzwanzigsten? (Mal abgesehen von einigen Verschwörungstheoretikern, die ihn für DEN Tag schlechthin halten.) Mir hat er jedenfalls bisher kein Glück gebracht.
Erst hat der Kleine sich eine halbe Stunde lang nicht angezogen, so dass keine Zeit mehr war, um noch den gewünschten Pudding fürs Frühstück zu kochen. Das wiederum verursachte natürlich bittere Tränen und großes Geschrei - und dabei geht das Anziehen auch nicht schneller. Besonders grillig machen mich in solchen Situationen immer Sätze wie: "Ich höre auf zu schreien, wenn du mir jetzt Pudding kochst!" Bis wir schließlich  alle gefrühstückt hatten und aus dem Haus gehen konnten, war es halb zehn (!!!).
Draußen goss es in Strömen, deshalb haben wir aufs Radfahren verzichtet und den Bus genommen. Dafür brauchte ich aber noch einen Fahrschein. Also auf zum Automaten, Geldschein reingesteckt, Tageskarte gelöst. Nur - es kam kein Fahrschein raus. Das Geld jedoch blieb drin, dann ging die Anzeige wieder aus, als hätte ich nie etwas reingesteckt. Also nochmal Geld reinstecken, nochmal versuchen, diesmal hat es geklappt und eine Fahrkarte kam aus dem Automaten. Das waren dann also ganze 7 Euro für eine Fahrt von 3 Haltestellen! Da war ich ziemlich sauer! Im Bus dann die üblichen Zankereien der Kinder, immer so ein bisschen stänkern, nicht mal ein paar Zentimeter zur Seite rutschen, um dem anderen aus dem Weg zu gehen...das kann ich schlecht aushalten, wenn ich eh schon genervt bin.
Und dann der große Showdown in der Schule: Während ich auf den ziemlich trödelnden kKeinen wartete, bat ich den Großen, schon mal reinzugehen (und sich bereits umzuziehen). Da ging aber kein Weg rein. Nach mehrmaligem Auffordern stand er immer noch neben mir und meinte dann in einer Mischung aus frech und gespielt unschuldig: "Was hast du denn? Ich bin doch drin!" Da ist mir der Kragen geplatzt! Ich habe gesagt: "Na gut, wenn du schon drin bist, dann können wir usn ja auch gleich hier verabschieden!" und habe mich zum Gehen umgedreht. Da endlich hat er kapiert, dass er zu weit gegangen war und hing plötzlich tränenüberströmt und bettend an mir, dass ich ihn doch bitte, bitte bis ins Hortzimmer bringen soll. Ich habe mich geweigert, aber er ist nicht reingegangen, sondern mir wieder nach draußen in Richtung Kindergarten gefolgt. Das hatte zur Folge, dass wir einen Riesenkrach auf der Straße hatten - direkt vor den Augen der zur Raucherpause versammelten Schul-Putzfrauen und in Hörweite des Hortzimmers! Da ich ihn aber weder noch mit zum Kindergarten noch wieder mit nach Hause nehmen wollte, habe ich ihn wütend doch noch rein gebracht - und war so fertig, dass ich am Ende selbst heulend dastand. Das hat dann draußen aber zum Glück keiner mehr gesehen, weil es immer noch in Strömen geregnet hat und mein Gesicht (und der ganze Rest von mir) daher sowieso klatschnass war.  
Als ich schließlich beide Kinder in ihre Einrichtungen gebracht hatte, war ich fertig mit der Welt. Dass der Bus zur Beschwerdestelle (wegen des Fahrkartenautomaten) dann auch noch ausfiel, war bloß noch ein kleiner Baustein an diesem ohnehin blöden Tag. Gewundert hat es mich nicht mehr.



1 Kommentar:

Lena hat gesagt…

Laß dich mal feste drücken!!!!!!

... von jemandem, deren Tag heute auch nicht so wirklich ist ...

Liebe Grüße ...

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...