Ein rotes Röckchen

... ganz für mich allein! Sowas nähe ich ja nur alle Jubeljahre mal! Aber nachdem die Hürden Nähmaschinenreparatur (1 x 3 Monate, 1 x 2 Wochen), sieben Meter Schrägband und Zeit zum Nähen allesamt genommen waren, konnte ich loslegen und mir endlich, endlich mein Frühlingsröckchen nach Sophies verheißungsvollem Wickelschnitt Raita zaubern. der Name erinnert mich ja immer an diese leckere, kalte indische Gurkensuppe, die heißt nämlich genauso *ggg*. Aber ich weiß ja, dass er, wie alle Namen von Sophies Schnitten, aus dem Finnischen kommt.

Neben quietschgelbem Dinostoff gab es nicht viel in meinem Stoffschrank, von dem mal spontan 3 Meter vorhanden waren. Aber rotes Leinen ist doch was Feines, also hab ich den Rock in einem langen Stück zuschneiden können. Als nächstes brauchte ich sieben Meter Schrägband. Die hatte ich wohl, allerdings nur sieben völlig verschiedene Einzelmeter *ggg*. Also fix im Netzt geguckt und zwei süße Bänder in der passenden Länge bestellt: Türkis mit Häkelkante und weiß mit kleinen roten Beeren. Genau von diesem Band hatte ich nämlich den Stoff da und wollte die kleinen Tasche daraus zuschneiden. Hübsches Paspelband für die Tasche gab's im Onlineshop meiner Wahl auch und so konnte es nun gestern endlich losgehen.

Zugeschnitten war das Teil schnell, beim Abnähen und beim Anbringen von Knopflöchern und Knöpfen musste ich allerdings öfter die Nähanleitung konsultieren. Ich nähe einfach viel zu selten Kleidung und habe dementsprechend so gut wie keine Routine darin.

Etwas ängstlich war ich auch, wie immer vorm Ausprobieren neuer Techniken. Paspelband und den Knopflochfuß hatte ich nämlich noch nie verwendet. Mit der Paspel hatte ich keinerlei Probleme, denn Sophie hat nicht nur beschrieben, wie man es annäht, sondern auch noch den Tipp gegeben, den Reißverschlussfuß zu verwenden. Sogar das Schrägband ging problemlos in einem Schritt anzunähen. Sehr mühsam war allerings das Arbeiten der Knopflöcher. Nachdem Knopfloch Nr. 1 (von vier bei mir) einwandfrei und wie von Zauberhand automatisch genäht wurde, blieb die Maschine nach dem ersten Viertel des zweiten Lochs mittendrin hängen und nähte einen Riesenknoten inkl. Löchlein im Stoff. Das aufzutrennen war sehr mühsam. Ich stellte beim weiteren Nähen fest, dass schon die winzigste Unebenheit dem Knopflochfuß Probleme bereitet und er an einer einzigen etwas dickeren Naht gleich hängen bleibt. Auch mit dem ersten Knopfloch kam er beim Nähen des zweiten nicht zurecht, das erste verhakte sich hinten am Knopflochfuß. Da muss ich mal sehen, wie ich das in Zukunft besser umschiffe. Auch waren die Löcher zu groß für den ausgesuchten und in den Fuß eingelegten Knopf, so dass ich schlussendlich größere gewählt habe. Nach mehrmaligem Fluchen, Versuchen, Auftrennen und manuellem Fertigstellen hatte ich spät abends jedoch endlich zwei Knöpfe und vier Knopflöcher in meinem Rock und konnte ihn anprobieren. Wow! Passt, wackelt und hat Luft! 

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Mein zweiter Beitrag zum Me Made Mittwoch und mein erster zu Mittwochs mag ich meines Lebens :-)