Zu Ostern gibt es ja viele verschiedene Menschen, die man gern beschenken möchte: Kinder, Eltern, Großeltern, Freunde - und Radfahrer :-) Zumindest bei mir gibt es da einen, dessen Leidenschaft dieser Sport ist und der sich am liebsten ganz schnell auf zwei superdünnen Reifen bewegt. Deshalb gibt es auch zu dem einen oder anderen Anlass Fahrradzubehör, Werkzeug oder Lieblingsfahrradladengutscheine geschenkt. Als ich vor einer Weile bei Christiane auf ihrem schönen Fahrradfrauenblog Bikelovin ihr aus alten Schläuchen gewebtes Aufbewahrungskörbchen sah, wusste ich gleich: Genau so soll des Lieblingsmannes Osterkorb dieses Jahr aussehen! Leider hatten wir nicht mehr als ein kleines Stück Schlauch zu Hause, hier wird schließlich alles geflickt und nochmal geflickt und so immer wieder verwendet. Ist ja auch ökologisch und finanziell absolut sinnvoll. Nur bleibt dann eben kein Material für die spontanen Kreativideen der Ehefrau übrig ;-)
Dank Christianes Tipp, den örtlichen Fahrradhändler anzusprechen, und meinem Mut, das auch wirklich zu tun, kam ich schließlich mit einer großen Tüte unterschiedlichster Schläuche nach Hause. Gut versteckt warteten sie auf ihren Einsatz. Zwischendurch wurden sie leider doch vom Ehemann entdeckt, der daraufhin schimpfte, was ich alles für Müll aufheben würde...
Gestern Abend, als der Mann dann beim Elternstammtisch des großen Schulkindes weilte, hatte ich endlich freie Bahn für die Umsetzung meiner Idee. Hier das Ergebnis:
Falls ihr Lust habt, das auch mal auszuprobieren, habe ich beim Basteln fleißig mitgeknipst und so ist ein kleines Tutorial für euch entstanden:
Ihr braucht:
* Fahrradschläuche (ich habe für eine Schale mit 30 cm Durchmesser genau 3 Schläuche verwendet)
* festeren Draht
* Schüssel oder anderes Gefäß als Form
* Tacker, Schere, Seitenschneider, Schmuck- oder Flachzange
Und so wird's gemacht:
1. Zuerst reinigt ihr die Schläuche mit Wasser und Haushaltsreiniger (ich hab sie im Waschbecken gebadet und geschrubbt)
2. Deckt den Arbeitsplatz mit einer wasserfesten Unterlage ab, die auch schmutzig werden kann (aus meinen Schläuchen ist eine Menge "Suppe" rausgelaufen, ein Gemisch aus Wasser und dem Puder, das sich innen in den Schläuchen befindet.)
3. Schneidet mit dem Seitenschneider mehrere gleich lange Drahtstücke ab. Jedes sollte einmal vom inneren Schüsselrand über den Boden bis in den gegenüberliegenden Schüsselrand reichen. Alle Stücke kreuzförmig über die Schüssel spannen, an den Rändern nach innen umbiegen. Damit das Weben später gleichmäßig funktioniert, muss die Anzahl dieser "Speichen" ungerade sein, ihr müsst also jetzt noch ein Drahtstück schneiden und befestigen, das allerdings nur vom Schüsselboden bis zu einem der Ränder reicht.
Merke: Je mehr Drahtspeichen und je fester der Draht, desto stabiler am Ende der gesamte Korb!
4. Wichtig: Es muss noch ein Stück Draht übrig bleiben, das oben einmal um den Schüsselrand herum reicht (+ ein kleines Stück zum Verdrehen und Befestigen)!
5. Mit einem weiteren Drahtstück verwebt ihr den Draht am Schüsselboden schneckenförmig, so dass nun alle Stücke miteinander verbunden sind:
6. Nun schneidet ihr den ersten Schlauch auf, idealerweise an der Stelle, an der sich das Ventil befindet (das schneidet ihr dabei heraus).
7. Tackert das eine Ende zu oder verstopft es mit einem Küchentuch (damit bei euch diese Brühe nicht so rausläuft wie bei mir anfangs ;-)
8. Tackert das andere Ende unten neben der Drahtschnecke um einen der Drähte, das ist euer Anfang:
9. Über komische geformte Löcher im Schlauch wundern ;-)
10. Nun beginnt ihr, den Schlauch um die Drähte zu weben, der neue Schlauch wird immer in den bisherigen Webschlauch gesteckt und festgetackert:
11. Noch stabiler wird das Ganze, wenn ihr nicht nur webt, sondern den Schlauch immer einmal um den Draht wickelt, bevor ihr zum nächsten Draht kommt, wieder wickeln, weiter zum nächsten Draht usw.
12. Ist die Schüssel einmal komplett umwickelt, legt ihr das letzte und längste Drahtstück einmal oben um die Öffnung und befestigt mit Hilfe einer Schmuck- oder Flachzange alle Drahtenden gut an diesem oberen Drahtring:
13. Nehmt nun euren Schlauchkorb von der Schüssel ab und schiebt und drückt Schlauch und Drähte noch ein bisschen zurecht, falls nötig. Der Korb ist jetzt im Prinzip fertig.
Ich wollte den Rand aber noch verkleiden und ein bisschen Farbe ins Spiel bringen. Genauer gesagt: Celeste-Farbe. Also die "himmlische" Nuance, die das Markenzeichen des italienischen Rennradbauers Bianchi ist. Warum gerade diese Farbe? Tja, mein Mann bastelt sich gerade ein neues Rennrad aus Einzelteilen zusammen, und die Grundfarbe dieses neuen "Lebensgefährten" ist eben dieses Celeste-Türkisblau. Deshalb (und wegen des späteren Inhaltes für das Körbchen) sollte das verwendete Band diesen Farbton haben (ich hätte sicher auch das bereits erworbene Lenkerband in dieser Farbe verwenden können, aber das hätte womöglich Ärger gegeben *ggg*).
Voilà:
Und damit alles ganz stilecht ist und passt, ist die richtige Füllung natürlich ein Muss:
Als da wären: Trinkflasche und Trinkflaschenhalter in "Celeste" und ein speziell komponiertes Biker-Müsli vom Müslispezialisten MyMuesli, der tolle Sorten, einen Müslimixer sowie
diverse Sportler-Müslis anbietet.
Nun steht dem Radlervergnügen nichts mehr im Wege :-)
Nun steht dem Radlervergnügen nichts mehr im Wege :-)
3 Kommentare:
Eine sehr witzige Idee und später kann er das Körbchen dann in der Werkstatt hinstellen. Es gibt ja auch Leute, die Taschen aus Schläuchen nähen.
LG
Kerstin
Aahhh, ich freue mich grad wie Bolle, dass mein Körbchen dir als Anregung dienen konnte. Und du hast es grandios umgesetzt, die Anleitung ist klasse - da werden sicher noch einige Körbe mehr entstehen...
Echt toll!
Ganz liebe Grüße
Christiane
Liebe Regina,
ich bin gerade von Christiane zu Dir gekommen.
So schön ist Dein Korb, super!! Und dann noch mit einer Schritt für Schritt-Anleitung - wunderbar!
Ich finde auch, dass Dein türkises Band toll zu dem schwarzen Fahrradschlauch-Material passt. Sehr schön.
Liebe Grüße
ANi
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