Erst einmal bedanke ich mich ganz lieb bei euch für eure Anteilnahme, fürs Daumendrücken und Nachfragen! DANKE!
Und so lief es am Freitag:
1.: "Haben Sie Kinder?"
2.: "Ihnen ist aber schon klar, dass wir bis 20 Uhr geöffnet haben?" (äh, nee, ich dachte, Geschäfte in Großstädten haben immer von 10-12 und dann nochmal von 15- 18 Uhr geöffnet...hat sich da in den letzten 20 Jahren etwa was geändert?)
3.: "Die Stelle ist nicht für unser Geschäft in der Innenstadt, sondern wir eröffnen eine neue Filiale im großen Einkaufszentrum am Stadtrand." (= 1 h Fahrtzeit pro Richtung)
4.: "Nein!"
Bei meinen ersten Bewerbungen vor vielen Jahren habe ich selbstverständlich meine Kinder mit angegeben. Leider musste ich feststellen, dass sie selbst bei 20-h-Stellen im Öffentlichen Dienst ein Stolperstein waren und ich mit Kindern im Lebenslauf schon Glück hatte, wenn ich überhaupt zu einem Gespräch eingeladen wurde. Auch dann ging es immer mehr um die Frage der Kinderbetreuung als um fachliche oder inhaltliche Belange. Und leider hat meine Aussage, dass ich mit zwei Kindern ein Studium inkl. Diplomarbeit gemanagt habe, nie gereicht, um zu glauben, dass ich das gut miteinander kombinieren kann.
Diesmal nun kam die Frage zuallererst, und zwar, weil ich in den vergangenen Jahren beruflich hauptsächlich mit Kindern gearbeitet habe. Und man war nicht begeistert davon, dass ich meine Kinder verschwiegen hatte. Als allerdings meine Qualifikationen meinem Muttersein gegenüber standen, zählte mein Können nicht mehr so viel. Wie immer halt.
Wir haben uns zwar nach diesem NEIN nach den ersten 3 Minuten noch eine ganze Stunde ziemlich gut unterhalten und inhaltlich würde mir die Arbeit dort bestimmt gefallen. Ist es doch bei Weitem keine reine Verkaufstätigkeit, denn auch die Schaufenstergestaltung, Kurse und Workshops und sogar die Entwicklung von eigenen Kreativprodukten gehören zum Aufgabenfeld. Das spricht mich schon enorm an. Der Stundenlohn von 6,50 € brutto allerdings nicht. Das mag für manche vielleicht überheblich klingen, aber für das Geld will ich nicht 11 Stunden jeden Tag unterwegs sein und meine Familie nur noch zum Frühstück und sonntags sehen. Da stehen für mich Aufwand und Nutzen, Einsatz und Lohn einfach in keinem Verhältnis.
Wir werden sehen, wie es sich noch alles entwickelt und was meine andere Bewerbung macht. Erstmal genieße ich es, dass mein Mann öfter zuhause ist. Am Freitag kam er schon mittags nach Hause, wir haben zusammen gegessen und den Nachmittag genossen! Es war wunderbar! (Sonst kommt er ja leider nie vor 18 oder 19 Uhr nach Hause.)
So, und jetzt muss ich ganz fix zum Elterngespräch in der Schule. Alles nicht so leicht im Moment für meinen Großen...
Einen schönen Montagnachmittag und eine gute neue Woche wünsche ich euch!