... ganz ehrlich: Muss das sein, dass du jetzt schon kommst?
Ich weiß, das ist jetzt nicht besonders gastfreundlich von mir, aber du hättest dir ruhig noch etwas ganz viel Zeit lassen können. Und ich hab ja auch nichts gegen dich persönlich. Du hast in der Tat ganz wundervolle Seiten. Ich mag deine warmen Sonnenstrahlen, deine bunten Blätter, die sanfte Stimmung. Aber ich weiß auch: Wenn du einmal da bist, kommt der Sommer so schnell nicht wieder. Stattdessen liegt bereits der grau-kühle Atem deines Nachfolgers, dem Winter, in der Luft. Und auf den freue ich mich ganz und gar nicht. Ich kann trüben, wolkenverhangenen Tagen mit viel Wasser von oben und Kälte, die durch alle Ritzen kriecht, einfach nichts abgewinnen. Ich komme früh so viel schwerer aus dem Bett, wenn es noch stockdunkel draußen ist. Ich bekomme schlechte Laune, wenn ich nicht mehr so oft radfahren kann, sondern auf rappelvolle Busse und Bahnen angewiesen bin. Und ich möchte am liebsten sofort gen Süden auswandern, wenn ich nur daran denke, wie lange ich nur noch kahle, kalte Erde statt grünem Gras, Baumgerippe statt dichtem Laub, Trockenarangements statt Blumenbeeten, Wolkentürme statt Sonnenstrahlen sehen kann. Wenn mich statt Vogelgezwitscher das traurige Krächzen der Krähen und Raben weckt (apropos: Kennt jemand den Unterschied zwischen den beiden Vogelarten? Für mich ist das irgendwie dasselbe...). Wenn grauer Schneematsch die Straßen bedeckt und man nicht mal mehr mit Kuscheljacke und Decke draußen sitzen, geschweige denn draußen essen kann.
Deshalb wünsche ich mir, dass du, lieber Herbst, noch ein bisschen da bleibst, wo du gerade bist. Du kommst noch früh genug. Aber im Moment brauche ich ganz dringend noch ein bisschen Hoffnung, dass der Sommer noch nicht ganz vorbei ist! Meinst du, das kriegst du hin?
Danke schon jetzt!
2 Kommentare:
Ach ja, ich teile deine Gefühle ganz und gar ...
Liebe Grüße,
Doro
Ich liebe den Winter - aber nur den mit Sonne und Schnee und bitte nur von Weihnachten bis nach den Winterferien. Ansonsten stimme ich dir zu - noch ein wenig Spätsommer vor dem goldenen Herbst wäre schön.
Zu deiner Frage: Die Familie der Rabenvögel (übrigens Singvögel - weiß gar nicht warum du dich beschwerst ;-)?!)enthält neben den genauso viel Krach machenden Elstern und Hähern auch die Gattung der Raben und Krähenvögel, zu denen in Europa z.B. Kolkrabe, Saatkrähe, Dohle, Nebelkrähe und Rabenkrähe zählen. Die beiden letzteren sieht man in der Stadt am häufigsten. Es gibt wohl auch Mischformen. Was so landläufig als Rabe oder Krähe bezeichnet wird, mag regional unterschiedlich sein. Ich kenne die größeren als Raben (Kolkrabe)und die kleineren als Krähen (Raben- und Nebelkrähe).
Herzliche Grüße,
Malou
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