In der kommenden Woche eröffnet hier ganz in der Nähe ein Übergangswohnheim für Menschen aus verschiedenen Staaten Afrikas. Dort fand gestern ein Tag der offenen Tür für Anwohner statt. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mir das Heim anzusehen.
Einerseits
wurde alles saniert und neu gekauft, von den Möbeln bis zum Geschirr. Dafür ist das Heim wenigstens nicht so groß, es hat Platz für 40 Menschen, das hilft sicher
auch. Und es liegt sehr zentral, ist gut an den ÖPNV und Einkaufsmöglichkeiten angebunden. Es ist alles ordentlich und sauber und neu, aber ich denke, idealerweise sollte man dort nur für kurze Zeit wohnen. Ich glaube jedenfalls,
dass ich sehr schnell einen Koller kriegen würde, wenn ich für längere Zeit so eng
mit fremden Personen zusammenleben müsste. Da die Asylverfahren in
Dresden derzeit 15 Monate dauern, ist dies also der Zeitraum, den die
Menschen mindestens in diesen Verhältnissen verbringen.
Der Verein "Willkommen in Löbtau" und das Jugendhaus gegenüber sind
sehr aktiv, veranstalten Infoabende, werden mit den Bewohnern gemeinsam
kochen, organisieren Hilfsangebote und versuchen intensiv, sie ins Leben hier einzubinden.
Andererseits ist es hier sehr, sehr eng mit null
Privatsphäre, und das dann für evtl. wildfremde Menschen. Die Bewohner werden aus vier verschiedenen afrikanischen
Staaten kommen, aber ob das als Gemeinsamkeit reicht?
Die Küchenzeile steht im Flur, einen Essplatz gibt es nicht, nur einen winzigen Tisch pro Zimmer. Die Betten stehen ohne Lücke aneinander, so dass man entweder die Füße des anderen direkt vor der Nase hat oder Kopf an Kopf schläft. Im Bad kann zwischen Klo, Dusche und Waschbecken gerade so eine Person stehen. Durch die Enge gibt es keine Möglichkeit, einen Wäscheständer in den Wohneinheiten aufzustellen, nur im Wäschekeller. Besteht dort die Gefahr, dass Wäsche geklaut wird? Ich weiß es nicht, habe es aber selbst schon in unseren Wohnhäusern erlebt.
Die Küchenzeile steht im Flur, einen Essplatz gibt es nicht, nur einen winzigen Tisch pro Zimmer. Die Betten stehen ohne Lücke aneinander, so dass man entweder die Füße des anderen direkt vor der Nase hat oder Kopf an Kopf schläft. Im Bad kann zwischen Klo, Dusche und Waschbecken gerade so eine Person stehen. Durch die Enge gibt es keine Möglichkeit, einen Wäscheständer in den Wohneinheiten aufzustellen, nur im Wäschekeller. Besteht dort die Gefahr, dass Wäsche geklaut wird? Ich weiß es nicht, habe es aber selbst schon in unseren Wohnhäusern erlebt.
Es gibt auch
keinerlei
Technik, TV, Radio oder so, obwohl in den Hinweisen für die Bewohner
extra steht, sie sollen fernsehen und Radio hören, um sich an die
Sprache zu gewöhnen.
Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich möchte nicht mit einer sehr vorurteilsbehafteten Brille herangehen
und von Vornherein sagen: "Das kann ja gar nicht gut oder gut genug
sein."
Aber was ist gut? Was ist genug in solch einer Situation? Die Sächsische Zeitung schreibt: "Die Zimmer sind klein, aber völlig ausreichend". Wer entscheidet das? Es gibt eine gesetzliche Regelung, nach der jedem Flüchtling 6m² zur Verfügung stehen. Das wird hier erfüllt, wenn auch nur ganz knapp. Zum Vergleich: Das Mindestmaß für eine Gefängniszelle sind 6-7 m² pro Person, in einem Büro sind es sogar 8-10m² bzw. 12-14m².
Dennoch gab es gestern Besucher, die meinten, alles wäre viel zu schick und viel zu teuer und sie selbst würden nicht so wohnen.
Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt. Ich hoffe, gut!
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