Donnerstag, 21. August 2014

Süße Pixel


Diese Woche hat mein Großer schon seinen zwölften Geburtstag gefeiert. Klar, mit zwölf geht kein Papageienkuchen mit Smarties mehr :-) Da muss es schon etwas cooler sein. Und nachdem ich in den letzten Jahren mehrmals Trickfilme "verbacken" habe, war diesmal des Großen liebstes Computerspiel dran: Minecraft. Dort baut man sich seine Welt aus pixeligen Würfeln zusammen, sogar recht eckige Tiere und Menschen gibt es da. Ich habe mir im Internet ein paar der Figuren angeschaut und nachgebastelt:
 
Zuerst wollte ich sie aus Kuchenteig machen, aber das erschien mir zu bröselig. Die bewährte Cakepop-Manier mit zerkrümeltem Teig plus Frischkäse versprach keine exakt würfelförmigen Gebilde. Also habe ich überlegt, ob es bereits fertige süße Würfel gibt, die ich verwenden könnte. Mein Mann schlug Dominosteine vor. Aber - oho - während jedes Jahr alle meckern, der Weihnachtsverkauf ginge viel zu früh los, war der 1. September als Starttermin für mich immer noch zu spät. Nicht einmal bei Dr. Quendt konnten sie mir weiterhelfen. Absprache mit dem Einzelhandel, hieß es da, der 1. September ist unverrückbar.
Also schaute ich mich im Süßwarenregal der Supermärkte um und erwarb schließlich zwei aussichtsreich erscheinende Kandidaten: Ritter-Sport-Schokowürfel und eine Tüte Minischokoriegel. Letztere könnte man doch in der Mitte teilen und hätte dann feine, wohlschmeckende Würfelchen. Das funktionierte aber nur in der Theorie. In der Praxis bröckelte die Schokolade und die Füllung stark, gerade Schnittkanten waren kaum machbar. Also doch die Schokowürfel, auch wenn die nicht exakt würfelförmg, sondern nach unten ganz leicht ausgestellt waren.
Mein Plan: Fix ein paar verschiedenfarbige Candy Melts schmelzen, Schokowürfel eintauchen, etwas verzieren, fertig. Die Realität: Bis ich das richtige Mischungsverhältnis aus Candy Melts und Kokosfett herausgefunden hatte, damit die Masse nicht zu zäh ist, aber auch nicht gleich wieder von der Schokolade tropft, verging so einige Zeit. Beim Abkühlen wird sie fester, aber wenn sie noch heiß ist, schmilzt die Schokolade darunter, geht also auch nicht. Anschließend habe ich die eingefärbten Würfel mit Lebensmittelstiften und Schokoglasur verziert. Auch das verlief nicht ohne Hindernisse. Die Glasur wurde ewig nicht richtig fest. Also ab damit in den Kühlschrank. Leider tat ihr das gar nicht gut, denn dort bidleten sich Kristalle (zu sehen an einem Grasstein auf dem letzten Bild). Das sah gar nicht schön aus, also hab ich alle betroffenen Steine (bis auf diesen einen eben) neu glasiert. Und noch mal gewartet...
Die Creeper habe ich schließlich komplett aus Marzipan geknetet und mit einem Lebensmittelstift bemalt (funktionierte viel besser),  die Dynamitblöcke stellte ich dann aus einem Rest eingefärbtem Fondant her (das Marzipan war nämlich schon komplett grün gefärbt, da konnte ich nix Rotes mehr draus machen).
Für den Kuchenüberzug habe ich Marzipan gewählt, weil das einfach besser schmeckt als Fondant (und dazu noch erheblich preiswerter ist). Allerdings ist das Kneten und Färben deutlich aufwändiger, denn zum Ausrollen muss es erst einmal mit der gleichen Menge Puderzucker verknetet werden. Und das dauert... Am Ende habe ich für den eher kleinen Kuchen einen ganzen Nachmittag gebraucht. 
Aber es hat sich gelohnt, denn das Geburtstagskind war hellauf begeistert (und der kleine Bruder auch)! 
 
Dynamit

Irgendwelche Bösen namens Creeper

Schweine

Erde mit Grasnarbe

Fazit: Man sollte sowas öfter machen, dann müsste man nicht jedesmal so viel rumprobieren. Oder alles etwas einfacher halten. Aber auf eine kreative Idee verzichten, die sich einmal im Kopf eingenistet hat? Nee!!! :-) Und irgendwie macht dieses Gefummel ja auch immer Spaß, ne? ;-)

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na, du hast Nerven. Während ich bei textilen Sachen ja ziemlich viel Geduld habe, geht beim Backen gar nichts. Immerhin versuche ich schon recht erfolgreich ans Fräulein Sonne zu delegieren. Vielleicht schicke ich sie mal zu dir in die Lehre. Das ist auf jeden Fall mal wieder 'ne tolle, originelle und super umgesetzte Idee.
LG Malou






Topaz hat gesagt…

Auf was für Ideen du immer kommst ;-) da kann ich verstehen, dass deine Familie begeistert war, und schön, dass sie die viele Arbeit auch zu würdigen weiß.

Liebe Grüße
von Nicole (die sich sehr über deine Postkarte gefreut hat :-))

Perlenhuhn hat gesagt…

Find ich toll, dass Du dir so viel Arbeit gemacht hast und das Ergebnis ist genial!

VG, Steffi

Peggy hat gesagt…

Wow, so viel Arbeit! Wahnsinn.

Einfache Projekte, die sich dann als Zeitfresser entpuppen, kenne ich hier auch... Aber toll, dass sich der Aufwand gelohnt hat und deine Familie begeistert war- dann macht man sowas ja auch gern...

Liebe Grüße!

Dörthe hat gesagt…

Wie cool ist das denn??? Zum Glück hat mein MineCraft-spielender Sohn im November Geburtstag und die Sache mit den Dominosteinen ist relativ unkompliziert.
Vielen lieben Dank für diese Inspiration!
Liebe Grüße aus der Altmark, Dörthe

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