Unsere kulinarischen Weihnachtstraditionen rühren von der schlesischen Vergangenheit meiner Großeltern: Am Heiligen Abend gibt es mittags Bratwurst mit Kartoffeln und Sauerkraut, nachmittags essen wir neben Dresdner Christstollen, Plätzchen und Lebkuchen ein Dessert namens "Mohnklöße". Es besteht aus klein geschnittenen Brötchen, die in heißer Milch eingeweicht und anschließend mit gemahlenem Mohn, Mandeln, Zucker und Rosinen vermischt werden. Das Ganze ergibt dann eine leckere, süße und sättigende Masse, die man auch wunderbar schon zum Frühstück essen kann. Kennt jemand von euch dieses Gericht?
Der Lieblingsmann hat zusätzlich noch eine Quarksahnetorte gebacken und aus Mandarinen einen Weihnachtsbaum darauf dekoriert - ist der nicht süß?!
Unsere Weihnachtstage waren ansonsten schön ruhig und gemütlich, was ich sehr mag! Besuch am heiligen Abend und am 2. Feiertag, dazwischen ein freier 1. Feiertag zum Ausschlafen, Bummeln, Spielen und Geschenke-Ausprobieren. Das finden wir wichtig, vor allem für die Kinder.
Den Baum haben die Jungs und ich nur wenige Tage vor Weihnachten besorgt und mit vereinten Kräften und der Hilfe von zwei Spielrollbrettern nach Hause transportiert. Das hat so manchem Spaziergänger ein Lächeln entlockt :-)
Ab dem Abend des 23. Dezembers wurde das Wohn- Weihnachtszimmer verschlossen und der Baum aufgestellt und geschmückt - ohne die Kinder. Auch wenn sie darüber jedes Jahr wieder meckern - der geschmückte Weihnachtsbaum gehört einfach zur Weihnachtsüberraschung dazu! Und sie werden noch viele, viele Gelegenheiten zum Selberschmücken haben, wenn sie selbst erwachsen sind.
Ein Krippenspiel gab es in diesem Jahr zum ersten Mal nicht bei uns, denn die Kinder fühlen sich dafür nach eigenen Angaben mittlerweile zu alt. Da ein richtiger Weihnachtsgottesdienst für uns nicht in Frage kommt, haben wir uns nach einer Alternative umgesehen und uns für die "Weihnachtsgans Auguste" in der Staatsoperette entschieden.
Auch die Bescherung verlief ein Stück weit anders als in den vergangenen Jahren, denn zumindest das große Schulkind findet mittlerweile immer weniger Spielsachen unterm Baum. Die Interessen wie auch die freie Zeit haben sich sehr verändert, dennoch war die Enttäuschung spürbar. Aber einen teuren Legokasten kaufen, nur um am Weihnachtsabend etwas zum Spielen zu haben, was anschließend in der Kiste bleibt? Dann doch lieber etwas "Nachhaltigeres", auch wenn es nicht zum Spielen geeignet ist. Und so gab es einen Stapel Holz, damit er sich seinen Herzenswunsch selbst erfüllen kann, nämlich das Bauen eines Tischkickers. Zudem ein Physiksachbuch und alles, was man zum Herstellen von Pralinen benötigt. Für jemanden, der liebend gern in der Küche steht und mit Hingabe Süßigkeiten und Gebäck herstellt und verziert, genau das Richtige. Und so wurden hier in den vergangenen Tagen Bretter zurechtgesägt, kleine Fußballer gebaut, Löcher gebohrt und Schokotrüffel gerollt.
Das kleine Schulkind bekam noch etwas zum Spielen, nämlich
diesen Bausatz
hier, der auf seinem Wunschzettel stand. Da durfte der große Bruder aber natürlich auch mitspielen und bei den schwierigeren Konstruktionen helfen.
Auf die traditionellen süßen Teller haben wir dieses Jahr verzichtet, weil von Schulanfang, letztem Geburtstag und Nikolaus noch insgesamt drei Einkaufsbeutel Süßes übrig waren! Aber den Baum, den haben wir neben Glaskugeln, Fröbelsternen und anderem Schmuck wieder mit vielen Schokokringeln und Geleesternchen geschmückt, das gehört einfach dazu.
Tja, und ich wurde diesmal mit reichlich neuem Küchenzubehör verwöhnt, was ich mir aber größtenteils sogar selbst gewünscht hatte. Da ich gern in der Küche hantiere, freue ich mich wirklich über "Hausfrauengeschenke". Ok, einen Besen oder sowas würde ich nicht als Geschenk haben wollen... ;-)
Jedenfalls nenne ich zum ersten Mal in meinem Leben einen
Brotkasten
mein Eigen und darf mir meinen Nachmittagscappuccino neuerdings aus diesem
Maschinchen
"zapfen":
Meine kleine Pyramide
Viel liebe Weihnachtspost
Unsere Krippe: Vor 17 Jahren aus Salzteig gemacht und an Weihnachten dem Jungen überreicht, in den ich mich so sehr verliebt hatte. Eine Hochzeit, zwei Kinder und viele Abenteuer später steht die Krippe immer noch bei uns und erinnert uns daran, wie wir uns damals kennen und lieben gelernt haben.
Ich liebe Weihnachten und würde mir wünschen, dass es noch viel, viel länger dauert!
Liebe Grüße!