Montag, 15. März 2010

Man muss sich nur zu helfen wissen!

Neulich sollte mein Großer seine Deutsch-Hausaufgaben erledigen, während ich den kleinen Bruder vom Kindergarten abgeholt und eingekauft habe. Die Abmachung war: Wenn er fertig ist, darf er fernsehen. Für knapp zwei Seiten handgeschriebenen Text (nur nochmal abschreiben) hatte er somit gut 2 Stunden Zeit, das sollte eigentlich locker für HA & Trickfilme reichen.
Aber nicht, wenn man gleichzeitig so langsam und so exakt arbeitet wie mein Großer: Als ich nach besagten 2 Stunden nach Hause kam, hatte er gerade mal zwei Sätze geschrieben; abgeschrieben, wohlgemerkt. Dafür lagen zwei komplette Regalmeter Wörterbücher auf dem Kinderzimmerfußboden:

Der Grund: Mein Großer war sich bei der Schreibweise eines Wortes nicht sicher. Also ist er an den Schrank mit meinen Nachschlagewerken gegangen und hat das Wort nachgeschlagen. Er suchte es in meinen Wörterbüchern für Latein, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch, auch in den einsprachigen, dazu im Synonymwörterbuch, im Herkunftswörterbuch, im Stilwörterbuch ... leider nur mit mäßigem Erfolg. Denn "hieß" steht nunmal nicht in dieser Form im Duden - und erst recht nicht im Petit Robert oder im Oxford Advanced Learners Dictionary. Aber woher soll man das in der 2. Klasse denn auch wissen... Die Eigeninitiative finde ich jedoch großartig, auch, wenn die Hausaufgabe nicht mal annähernd erledigt war; auch Omas Geburtstagsfeier am Wochenende war kein guter Ort dafür. Bloß gut, dass es das Schicksal gut mit ihm meinte - und uns das komplette Schulzeug bei Oma und Opa vergessen ließ. So haben wir noch ein paar Tage Zeit für die Geschichte über die Gießkanne auf ihrer Zeitreise...

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