Donnerstag, 28. Mai 2015

Und dann hebt er ab...


 
... und ist vielleicht nicht gleich völlig losgelöst, aber doch hoffentlich deutlich entspannter, wenn er zurück kommt. Und sie gleich mit. Er, das ist in dem Falle der Kleine hier. Sie, das ist seine Mutter, also ich. Und beide zusammen weilen seit gestern Nachmittag in einem Mutter-Kind-Kurheim über 700 km entfernt von den heimischen Gefilden. Von der polnisch/tschechischen Grenze ging es einmal quer durch Deutschland bis an die niederländische Grenze. Angesichts des drohenden Bahnstreiks hatten wir uns bereits letzte Woche für einen Flug von Dresden nach Düsseldorf entschieden. Nun fuhren die Züge zwar wieder, aber wir waren nicht böse über die Verkürzung der Reisezeit von zehn Zugstunden auf eine Flugstunde. Mit allen Flughafenzubringerfahrten, Sicherheitskontrollen, Boardingprozeduren, Sky-Train-Erlebnissen und Bummelzugtouren durch Düsseldorf, Mönchengladbach und viele kleine bis sehr kleine westfälische Orte hielten wir schließlich ziemlich genau sechs Stunden nach unserem Aufbruch zu Hause den Schlüssel zu unserem Zimmer in der Hand. 
 
Wohnzimmer mit Sessel und meinem Bett

Kinderzimmer

Bad

Willkommensgruß meiner Krankenkasse

Ein Wohnzimmer mit meinem Bett, ein Kinderzimmer mit großem Kleiderschrank und ein Badezimmer werden für die nächsten drei Wochen unser Zuhause sein. Auf unserer Etage wohnen fünf weitere Familien, außerdem gibt es ein Wannenbad, eine Patientenküche und diverse Hauswirtschaftsräume. Vier dieser zweigeschossigen Backsteinhäuser gibt es hier auf dem kleinen, überschaubaren Gelände im Naturpark Schwalm-Nette, in denen jeweils 30 Mütter mit ihren bis zu 40 Kindern gleichzeitig kuren. Nebenan steht das Kinderhaus, in dem die Kinder in drei nach Alter gestaffelten Gruppen vormittags betreut werden. Die Sätze im Kinderhauskonzept, „wir werden uns viel im Freien aufhalten“ und „regelmäßige Spaziergänge in das nahegelegene Naturschutzgebiet“ gefallen mir besonders gut. Auch die Einbettung von Entspannungs- und Konzentrationsspielen sowie der jeweiligen Therapien für die Kinder in den Kinderhausalltag spricht mich sehr an. 
 
Der Blick aus unserem Fenster: Alles so schön grün hier

Nach unserer Ankunft wurden wir vom Team hier sehr herzlich empfangen und hatten Aufnahmegespräche mit der leitenden Ärztin, dem sozialpädagogischen Team und im Kinderhaus. Kaffeetrinken und Abendessen sowie ausgiebige Erkundungen des Geländes und des großen Spielplatzes standen ebenso auf dem Programm wie erste Gespräche mit anderen Müttern und beginnende Freundschaftsanbahnungen unter den Kindern.

Heute früh hatte ich dann meinen ersten Termin in der Bäderabteilung und bekam meinen Stundenplan für Massagen, Bäder, Saunagänge und weitere entspannende Behandlungen. Dazu gibt es verschiedene Gruppen- und Einzelgespräche, Beratungstermine und ein umfangreiches Sportangebot, das ich rege nutzen möchte. Auch mein kleines Schulkind bekommt Behanlungen. Abends wird’s für die Mütter kreativ, nachmittags gibt es Mutter-Kind-Angebote und am Wochenende stehen gemeinsame Ausflüge auf dem Programm. Zudem lädt die Umgebung zum Radfahren, zur Erkundung der Niederlande, der zahlreichen Wassermühlen und des Wildpferdereservates in der Nähe ein, außerdem sind Aachen, Düsseldorf, Köln und das Ruhrgebiet nicht weit entfernt. Langweilig wird es uns also ganz bestimmt nicht werden * lach*. Ich bin schon sehr gespannt, was die nächsten Tage und Wochen uns so bringen werden (und wie ich die Sehnsucht nach dem weit entfernten Lieblingsmann aushalte...). Und wenn unser per Post versandtes Gepäck dann auch mal eintrifft, gibt es auch wieder frische Socken *lach.
 
 

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Dann bist Du ja ganz in meiner Nähe.^^
So weit weg wohnen wir von Köln nicht und die Niederländische Grenze ist auch "fast um die Ecke".
Ich hab mich schon immer gefragt, wie so eine Mutter-Kind-Kur abläuft. Darum ist Deine Erzählung für mich sehr interessant.
Ich würde es aber nicht schaffen. Drei Wochen ohne mein Zuhause und meinen Ehemann... nein, ich würde sterben vor Heimweh.^^ Dir wünsche ich aber eine tolle und vor allen Dingen erholsame Zeit.

Liebe Grüße
Sonja

amberlight hat gesagt…

Ich wünsche euch eine gute Zeit! Kommentare wie "Ich würde es aber nicht schaffen. Drei Wochen ohne mein Zuhause und meinen Ehemann... nein, ich würde sterben vor Heimweh." sind in der Anfangszeit bestimmt nicht einfach, denn bei meinen bisherigen vier mehrmonatigen Verlagerungen des Lebensmittelpunktes in andere Städte bzw. Länder fand ich die Anfangszeit immer am schwierigsten, auch wenn eure Kurensituation den Tagesplan ja ohnehin sehr bestimmen wird ... ich bin gespannt, was du berichtest. Hast du die Nähmaschine mit?

by Aprikaner hat gesagt…

das klingt doch gut! und das Zimmer sieht sehr ansprechend aus! ...wenn ich da an meine Kur denke *fg*.

Ich wünsche Euch eine schöne Zeit!
sei lieb gegrüßt
anja

Birgitt hat gesagt…

...ich wünsche euch eine gute und erholsame Zeit...habe selber eine solche Kur gemacht, als meine Jungs klein waren und es hat mir sehr gut getan,

LG Birgitt

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...